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Altstätten
21.11.2025

Sechs Rheintaler Sportler mit dem «Goldige Bär» geehrt

Daniela Rezzoni (Vorstandsmitglied), Sandro Graf, Patrick Loher, Andy und Jenny Mosch, Nando Sieber, Anita Klaiber und Philippe Eichenberger (Vorstandsmitglied)
Daniela Rezzoni (Vorstandsmitglied), Sandro Graf, Patrick Loher, Andy und Jenny Mosch, Nando Sieber, Anita Klaiber und Philippe Eichenberger (Vorstandsmitglied) Bild: Fabian Alexander Meyer
Beim Vereinsforum Altstätten standen nicht nur künstliche Intelligenz und ihre Chancen für das Vereinsleben im Mittelpunkt – auch sechs herausragende Rheintaler Sportler wurden mit dem «goldige Bär» für ihre Erfolge im nationalen und internationalen Wettkampf geehrt.

Am 20. November lud der Altstätter Verkehrsverein zum jährlichen Vereinsforum. Neben einem spannenden wie auch unterhaltsamen Referat rund um das Thema künstliche Intelligenz und wie sie das Vereinsleben hinter den Kulissen bereichern kann, wurden auch Altstätter Sportler geehrt und mit dem goldenen Bären, dem Wappentier der Altstätter, ausgezeichnet.

Toni Loher, der Präsident des Altstätter Verkehrsvereines, führte durch den Abend. «Dieses Jahr steht unser Forum unter dem Zeichen der künstlichen Intelligenz. Dafür haben wir extra den Referenten und Vereinscoach Hanu Fehr eingeladen. Er wird uns künstliche Intelligenz aus Sicht eines Vereinsmenschen näherbringen und zeigen, wie sie das Vereinsleben einfacher machen kann.»

ChatGPT weiss eigentlich nichts

Hanu Fehr startete sodann mit einem gleichermassen lustigen, wie auch interessanten Thema: Dass KI Texte schreiben kann, ist nichts Neues. Aber dass sie dies besser als ein Mensch kann, ist dann doch speziell. «Ich habe für eine Präsidentin eines Sportvereins eine Dankesrede von ChatGPT schreiben lassen. Die Rückmeldung der Frau: Noch nie habe eine Rede sie so sehr berührt. Nicht mal eine ihres eigenen Ehemanns.» Der Ehemann habe Fehr das bis heute nicht verziehen, sagte der Referent mit einem Grinsen.

Doch hinter diesem eigentlich lustigen Fall steckt eine wichtige Botschaft: Auch wenn die künstliche Intelligenz sehr gute Texte schreibt, «kann sie Menschlichkeit durchaus unterstützen, allerdings niemals ersetzen. Denn sie funktioniert nicht als Mensch und denkt auch nicht so.» ChatGPT sei viel mehr ein System, das nach bestimmten Mustern arbeitet, das ganze Internet durchforscht und anschliessend die beste Antwort auf die gestellte Frage gibt. «Sie selber weiss absolut nichts.»

  • Toni Loher, Verkehrsvereinspräsident, zeigt den Preis Bild: Fabian Alexander Meyer
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  • Bild: Fabian Alexander Meyer
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Ein dummes Vorstandsmitglied?

Und dennoch ist sie aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Egal ob auf der Arbeit, dem Verein oder auch im Alltag. «Ihr müsst euch nicht wundern, wenn ihr keine Mitglieder bekommt, solange ihr so langweilige Berichte macht», erklärte Fehr den Vereinspräsidenten. KI könne da Abhilfe schaffen. Mit ihr könne man sein Vereinsleben bereichern. Beispielsweise durch spannende Berichte, speditive Meetings und erleichterte Administration.

Doch Achtung: «KI sollte nur wie ein Helfer genutzt werden. Also immer dann, wenn man sie braucht, nicht aber jeden Tag zu jeder Zeit.» Denn allen Vorteilen zum Trotz macht sie auch Fehler. Teilweise sind diese gravierend, wenn beispielsweise Aussagen erfunden werden oder Texte fragwürdig sind. «Die KI ist wie ein Vorstandsmitglied, das einfach immer nickt und hofft, dass nix hinterfragt wird.»

  • Dieses Bild basiert auf einem normalen Selfie der Vereinsmitglieder des Verkehrsverein und dem Referenten Hanu Fehr. KI machte einen Cartoon daraus. Bild: Hanu Fehr (Bild mit KI generiert)
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  • Hanu Fehr, Vereinscoach und Referent Bild: Fabian Alexander Meyer
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Hier kommt noch ein Titel rein

Anschliessend übernahm der Altstätter Stadtrat Mathias Keel und zeigte das Engagement der Stadt für die hiesigen Vereine auf. «Die Stadt soll ein Ansprechpartner sein. Wir versuchen, eure Anliegen in die Stadtratstätigkeiten einzubringen und die Zusammenarbeit voranzutreiben.» Zudem gebe es auch eine Vereinsunterstützung. Beispielsweise mit Infrastruktur, Festmaterial oder auch der Publikation der Anlässe. «Vereine sind wichtig, gerade in einer Zeit, in der die Leute immer anonymer werden, tut es gut, wenn es Vereine gibt, die das Zusammenleben noch wirklich leben.»

Die Stadt wiederum treibt unermüdlich auch eigene Projekte voran. Darunter die Sanierung der Badewassertechnik im Freibad, der Ausbau der Mountainbike-Strecken und die Erneuerung der Sportanlage Grüntal. Auch das kulturelle Leben habe seinen Platz und werde von der Stadt berücksichtigt. «Darunter fallen beispielsweise die Rhema, die Wochenmärkte (gerade jetzt, wo das 600-jährige Marktrecht gefeiert wird) und natürlich die Fasnacht.»

Mathias Keel, Stadtrat Bild: Fabian Alexander Meyer

Der goldene Bär für lokale Sportler

Im wohl wichtigsten Teil des Abends wurden sodann sechs Sportler für ihre herausragenden Leistungen im nationalen und internationalen Sport geehrt. Sie alle haben die Stadt Altstätten vertreten und mit ihren Leistungen sich selber und die Stadt geehrt.

Als Zeichen der Anerkennung gab es für jeden Sportler einen goldigen Bären. Lokal hergestellt, zeigte der Preis das Altstätter Wappentier. Der Preis wurde in diesem Jahr von der Raiffeisenbank Oberes Rheintal gesponsert.

Radsport, Schiesssport und Dreisprung

Die erste Preistägerin an diesem Abend war Anita Klaiber: Sie fuhr an der Strassenradsport-Weltmeisterschaft trotz einer kürzlichen Verletzung den 14. Rang ein. Bei einer Weltmeisterschaft wohlgemerkt.

Es folgte ein anderer Radsportler: Nando Sieber macht sich derzeit einen Namen in der Urban Cycling-Szene. Er fuhr an den Weltmeisterschaften den 18. Rang ein und hat es sich zum Ziel gesetzt, das Urban Cycling in das Rheintal zu bringen.

Jenny Mosch schoss an den Schweizermeisterschaften der Schwarzpulverschützen dreimal Silber und einmal Gold. Genauso erfolgreich war auch Andy Mosch, der an den Schweizermeisterschaften in den Kategorien K40 und K80 doppelt Gold holte.

Der letzte Radsportler im Bunde war sodann Patrick Loher, der an der Bahnen-Schweizermeisterschaft in der Disziplin Omnium Silber holte. Dies in einer Art Velosprint, in welcher man während zwei Runden beschleunigt und anschliessend 250 Meter «fliegend» zurücklegen muss und die Zeit gemessen wird.

Den Abschluss bildete Sandro Graf, der an den Dreisprung-Schweizermeisterschaften Bronze und Silber holen konnte. Er verleiht einem eher unbekannten Sport ein regionales Gesicht und vertritt die Stadt Altstätten im ganzen Land.

Daniela Rezzoni (Vorstandsmitglied), Sandro Graf, Patrick Loher, Andy und Jenny Mosch, Nando Sieber, Anita Klaiber und Philippe Eichenberger (Vorstandsmitglied) Bild: Fabian Alexander Meyer

Kindern einen Wunsch erfüllen

Am Schluss gab es noch ein wenig Werbung für einen guten Zweck. Der Verein Kinderleuchten veranstaltet erneut einen Wunschbaum, an welchem die Wünsche der verschiedensten Kinder hängen und darauf warten, erfüllt zu werden. Zugute kommt die Aktion dem Kinder- und Jugendheim Bild in Altstätten. Alle Informationen gibt es hier.

Kurz: Den Vereinen in Altstätten geht es gut. Und mit dem richtigen Einsatz von KI bald wohl noch besser.

Fabian Alexander Meyer
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