Ohne grosses Palaver

Erstmals zeigten die Muntlaga ihre mentale Stärke, als der aktuell am Tabellenende gelegene Abstiegsanwärter aus Teufen nur sechs Minuten nach dem Anpfiff völlig überraschend durch den im Montlinger Strafraum ungedeckt zum Schuss gekommenen Lukas Kern in Führung ging. Doch ohne grosses Palaver, ohne Schuldzuweisungen an die im Tiefschlaf befindliche Abwehr, taten die Kolbensteiner das einzig Richtige. Sie schüttelten sich kurz und spielten dann konzentriert weiter.

Mit grossem Erfolg. Denn schon zwei Minuten nach der Ausserrhoder Führung klingelte es in deren eigenem Kasten. Nurkan Ibrahimi hatte sich etwa vierzig Meter vor dem Tor den Ball geschnappt und war unwiderstehlich in den Teufener Strafraum eingebrochen und schob den Ball elegant an Goalie Timo Fässler vorbei. Und wieder nur eine Minute später durfte die Shoshi-Elf dann sogar die 2:1 Führung bejubeln. Mauro Malacrida hatte im Sturmzentrum einen Flankenball technisch perfekt angenommen und halbvolley in des Fussballers Herrlichkeit genagelt.

Vom Scheitel ins Tor

Nach einer guten halben Stunde Spielzeit war dann «Kopfballungeheuer» Florian Haltiner an der Reihe. Ein von Elton Aliji getretener Eckball fand genau auf seinen Scheitel und von dort ins Tor. Mit dieser 3:1 Führung ging es dann in die Kabine. Drei Minuten nach Wiederanpfiff setzten die Ausserrhödler das Zeichen, dass sie sich noch nicht verloren gegeben hatten. Nach scharfer Hereingabe von der rechten Seite schoss Roman Ehrbar den Treffer zum 3:2 Anschlusstreffer. Ein Tor, dass anders als der Name seines Verursachers alles andere als «ehrbar» war. Sondern vielmehr irregulär. Denn Ehrbar hatte seinen unmittelbaren Gegenspieler Furkan Sarac mit gestreckten Armen in den Rücken und niedergestossen, um sich von ihm zu lösen. Eine Aktion, die der ansonsten gut agierende Schiedsrichter Joel Breu, vermutlich nicht gesehen hat.

Die Montlinger diskutierten nicht lange, sondern besannen sich gleich wieder auf das Fussballspielen. Und so kam es gute fünf Minuten später zu einer Traumkombination zwischen Malacrida, der Volkan Akyldiz auf der rechten Aussenbahn lancierte, und Ibrahimi. Akyldiz passte scharf und genau zu dem in der Strafraummitte heranstürmenden Nurkan Ibrahimi, der mit dem Kopf wuchtig zur 4:2 Führung vollendete.

Vergnüglich und attraktiv

Das gesamte Spiel war für die über dreihundert Zuschauer auf dem Kolbenstein vergnüglich und attraktiv anzusehen. Denn beide Teams suchten ihr Heil von Anfang an in der Offensive und liessen das Spiel hin und her wogen. Anders als es der Halbzeitstand von 3:1 für die Hausherren vermuten liesse, war die erste Spielhälfte nur von leichten Vorteilen für die Shoshi-Schützlinge geprägt. Während die Montlinger in Abschnitt zwei dann doch meist klar überlegen agierten.

Und auch nach dem 4:2 noch nicht genug hatten. Denn Nurkan Ibrahimi schlug noch ein drittes Mal zu. Nach einem Doppelpass mit dem äusserst mannschaftsdienlich spielenden Volkan Akyldiz schloss er aus vollem Lauf mit dem Aussenrist ab und überraschte damit den Teufener Goalie, der den an und für sich fangbaren Ball zum Endstand von 5:2 durchwischen liess.