Im idyllisch oberhalb des Dorfes gelegenen, fast 400 Jahre alten Appenzellerhaus eröffneten Albert und Catherina König in den Jahren des Zweiten Weltkriegs ein Kinderheim, wo unter anderem vom Kriegsgeschehen betroffene Kinder vorübergehend oder auch längerfristig eine Bleibe fanden. Als Töchter des Ehepaars erinnern sich Trudi Zuber-König und Esther Kirchhofer-König gut an die Tätigkeit ihrer Eltern. «Kinder verschiedenen Alters wurden uns unter anderem vom Roten Kreuz, vom Hilfswerk der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz und anderen Institutionen zugewiesen.»
Ungarische Flüchtlinge
«In den Sommermonaten war unser Haus voll belegt mit Ferienkoloniekindern aus Belgien, begleitet von ihren Lehrkräften. Alle 14 Tage erfolgte ein Wechsel. Unterstützt wurden unsere Eltern von einer Krankenschwester, von Haushalthilfen aus der Steiermark und bei Bedarf von Stundenfrauen aus dem Dorf. 1956 beherbergten wir eine Zeitlang zudem ungarische Flüchtlingskinder, und natürlich hatten auch wir immer wieder mitzuhelfen», erinnern sich die beiden König-Töchter.
Ein drittes Kinderheim
Mitte der 1960er Jahre wurde das Kinderheim «Friedberg» aufgehoben, und die Liegenschaft in der Hartmannsrüti ging in andere Hände über. Übrigens gab es in den 1950er und 60er Jahren mit dem von Schwester Elsi geführten «Paradiesli» noch ein drittes Gruber Kinderheim, das sich im kleinen Haus neben dem Hotel «Ochsen» befand.