Paul Vogt (1900 - 1984) war von 1929 bis 1936 Gemeindepfarrer von evangelisch Walzenhausen. Die Not zahlreicher arbeitslosen Männer und deren Familien liess ihn 1933 das evangelische Sozialheim «Sonneblick» gründen, der mit verschiedensten Kursen neue berufliche Perspektiven vermittelte.
Auch nach seinem Wegzug blieb Vogt zeitlebens eng mit dem «Sonneblick» verbunden, der schon bald nach Kriegsbeginn (1939) zum sicheren Asyl für Flüchtlinge mutierte. Der mit dem Doktorat der Theologie ehrenhalber ausgezeichnete Paul Vogt bekleidete von 1943 bis 1947 das Amt als Schweizer Flüchtlingspfarrer.
Für Menschen auf der Schattenseite
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) positionierte sich der «Sonneblick» als Ferien- und Betreuungsort für Menschen auf der Schattenseite des Lebens. Aber auch andere Gäste schätzten den «Sonneblick», der sich zudem immer wieder auch als idealer Kurs- und Weiterbildungsort bewährte. Ruhender Pol im lebhaften Betrieb war Hausleiter Adrian Keller, der seine verantwortungsvolle Funktion bis zur Pensionierung (2021) nahezu 25 Jahre lang ausübte.
St. Galler Migrationsamt ist zuständig
Nachdem Appenzell Ausserrhoden dringend Räumlichkeiten für Asylbewerber zur Verfügung zu stellen hatte, vermietete die Stiftung Sonneblick die Gebäulichkeiten an den Kanton. Betrieben wird das Zentrum «Sonneblick» vom Migrationsamt des Kantons St. Gallen. Gegenwärtig weilen über 60 Asylsuchende aus 17 Nationen im Haus, die gemäss Zentrumsleiterin Ines Hauser gute Chancen für ein Bleiberecht aufweisen.