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Oberegg
25.05.2022
19.06.2024 15:58 Uhr

Schon lange kein Vorderländer Bier mehr: Aufgabe der Brauerei Oberegg vor 50 Jahren

1972 und damit vor 50 Jahren wurde in Oberegg die Brauerei Locher aufgehoben, und 1993 wurden die das Ortsbild prägenden Gebäude abgebrochen.
1972 und damit vor 50 Jahren wurde in Oberegg die Brauerei Locher aufgehoben, und 1993 wurden die das Ortsbild prägenden Gebäude abgebrochen. Bild: Peter Eggenberger
Letzte Brauerei im Vorderland war das Unternehmen der Familie Locher in Oberegg. Geschäftsstandort war ein schlossähnliches Gebäude, das als markantes Wahrzeichen das Ortsbild massgeblich prägte. 1972 wurde der Braubetrieb eingestellt, womit das einst in fast allen Vorderländer Wirtschaften ausgeschenkte Oberegger Bier von der Bildfläche verschwand.

Ab den 1840er Jahren verzeichnete das Kurwesen im Appenzeller Vorderland eine einzigartige Blütezeit. Die stark steigende Nachfrage nach Gerstensaft liess Hauptmann Johann Josef Locher (1803 – 1871) im Jahr 1852 eine Brauerei erstellen. Seine Nachfahren führten den florierenden Betrieb weiter, und mit Armin Locher (1897 – 1967) wirkte ein Spross der Oberegger Brauerfamilie als Innerrhoder Landammann und Ständerat.

Übernahme durch die Calanda

1972 übernahm die in Chur ansässige Calanda Bräu AG das traditionsreiche Oberegger Unternehmen. Die verwinkelten Gebäude dienten nun als Restaurant Krone mit Saal und Getränkedepot. 1993 wurden die Häuser abgebrochen. In der Folge entstand die heutige Überbauung «Krone» mit 24 zeitgemässen Wohnungen, Volg-Ladengeschäft und Post.

Peter Eggenberger