Der provisorische Jahresabschluss 2021 der Gemeinde Heiden liegt vor und zeigt mit einem Ertragsüberschuss von 2.8 Mio. Franken gegenüber einem geplanten Aufwandüberschuss von 1.1 Mio. Franken ein sehr erfreuliches Ergebnis. Zusammen mit einem positiven Ausblick für die kommenden Jahre erlaubt dies eine Neubeurteilung der langfristigen Finanz- und Investitionsplanung und verbessert die Verschuldungssituation.
Der überabeitete Voranschlag 2022 rechnet gegenüber der 1. Abstimmungsvorlage mit einem unveränderten Aufwand und einem um 4.1 Mio. Franken höheren Ertrag.
Moderate Investitionstätigkeit 2022
Nach einer moderaten Investitionstätigkeit von 2.5 Mio. Franken im 2022 stehen für die Jahre 2023–2025 hohe Investitionen von insgesamt 15.8 Mio. Franken an. Wesentliche Vorhaben sind der Neubau der Sporthalle Gerbe, der neue Bahn- und Bushof und der behindertengerechte Umbau der Bushaltestellen. Dazu kommen die geplante Ortsplanrevision, der generelle Entwässerungsplan (GEP), die Errichtung von Unterflurcontainern, die Sanierung im Altersund Pflegeheim Quisisana sowie diverse Erschliessungsprojekte. Diese Investitionen haben Auswirkungen auf die Abschreibungen (+0.55 Mio. Franken), welche in der Erfolgsrechnung getragen werden müssen. Dazu kommen deutlich steigende Ausgaben für die Bildung (+0.35 Mio. Franken) und den Sachaufwand (+0.40 Mio. Franken).
Beim auf das Jahr 2024 verschobenen Projekt für den Neubau der MZH Gerbe wurden verschiedene Handlungsoptionen geprüft. So unter anderem ein späterer Baustart, die Reduktion auf eine Zweifachhalle oder auch eine Sanierung der bestehenden Hallen. Diese würde inkl. Abschreibung der bisherigen Projektkosten von 2.1 Mio. Franken rund 9.5 Mio. Franken kosten. Aufgrund des erwarteten Nutzens hält der Gemeinderat am bestehenden Projekt inkl. Mehrzwecknutzung fest. Dank verschiedener Einsparungen konnten die dafür geplanten Kosten um erfreuliche 1.5 Mio. auf 14.7 Mio. Franken gesenkt werden. Die zusätzliche Hallenkapazität wird sowohl von Seiten der Sportvereine wie auch der Schule als notwendig erachtet. Auch der Gemeinderat möchte diesen Volksauftrag weiterhin umsetzen und plant mit einem Baustart im Jahr 2024.
Zweckmässige Erhaltung der Infrastruktur
Der Gemeinderat möchte zudem die Gemeindeinfrastrukturen zweckmässig erhalten und vorausschauend auf die Bedürfnisse der Bevölkerung entwickeln. Damit will er einen Investitionsstau für die kommenden Generationen verhindern. Aufgrund der deutlich höheren Steuereinnahmen wird sich die Verschuldung, auch mit dem durch das Volk beschlossenen Neubau der Mehrzweckhalle Gerbe und dem neuen Bahn- und Bushof, in einem verhältnismässigen und gesetzeskonformen Mass bewegen. Deshalb kann der Gemeinderat auf die geplante Steuererhöhung von 0.2 Steuereinheiten verzichten.