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Heiden
25.02.2022
19.06.2024 14:53 Uhr

Halbzeit bei Totalsanierung des Hotel Heiden

Der Präsident des Verwaltungsrates Köbi Frei (li.) und Direktor Erich Dasen konnten anlässlich einer Baustellenbesichtigung demonstrieren, dass sich die Totalsanierung des Hotel Heiden genau im Zeitplan befindet
Der Präsident des Verwaltungsrates Köbi Frei (li.) und Direktor Erich Dasen konnten anlässlich einer Baustellenbesichtigung demonstrieren, dass sich die Totalsanierung des Hotel Heiden genau im Zeitplan befindet Bild: Gerhard Huber
Das schon 1974 eröffnete und spürbar in die Jahre gekommene Hotel Heiden, wird zur Zeit totalsaniert. Mit den Bauarbeiten wurde am 3. Januar begonnen und werden diese nach einem ambitionierten Zeitplan weitergeführt. Denn die Neueröffnung ist am 14. April d.J.. Eine Baustellenbesichtigung.

Das Hotel Heiden ist weit über die Region hinaus bekannt und beliebt. An einem der schönsten Punkte über dem Bodensee in Heiden gelegen, raubt einem die Aussicht auf das Schwäbische Meer an schönen Tagen beinahe den Verstand. Unverständlich daher, dass im Laufe der Jahre das Erdgeschoss des Hotel Heiden, das vom Stararchitekten Otto Glaus in den Siebzigern geplant worden war, mit immer neu eingezogenen Wänden verschachtelt und intransparent geworden ist.

Derzeit wird im ganzen Haus gehämmert und geschraubt, gesägt und eingepasst. Bild: Gerhard Huber

Frühere, offene Struktur

«In Absprache mit dem Denkmalschutz werden wir das Gebäude im Zuge der aktuellen Kernsanierung wieder in seiner früheren offenen Struktur präsentieren», erläutert Köbi Frei als Präsident des Verwaltungsrates bei der Baubesichtigung anlässlich der «Halbzeit» der Sanierungsmassnahmen. Es soll vom gesamten Parterre aus wieder der Bodensee sichtbar sein.

Im ganzen Gebäude hämmert und kreischt, sägt und staubt es. Eine kleine Heerschar an Handwerkern und Bauarbeitern ist mit der grossen Aufgabe beschäftigt, sämtliche Räumlichkeiten neu zu gestalten. Der ganze Bau summt geschäftig wie ein Bienenstock. Denn der Terminplan ist ambitioniert. Erst Anfang Januar wurde mit der Kernsanierung begonnen, wurden alle alten Gästezimmer, alle Böden und die gesamte Haustechnik herausgerissen. Und die immer schon von einer gewissen Hässlichkeit zeugenden dunkelbraunen Alu-Fensterrahmen entfernt. Denn nicht nur das Innenleben, sondern auch die Fassade soll wieder im ursprünglichen Stil des «Betonpapstes» Otto Glaus, der im Übrigen selbst aus Heiden stammte, aufleben.

Verwaltungsrat und Bauherrenvertreter Silvan Schneider und Innenarchitektin Ursula Seyr führten durch die Baustelle Bild: Gerhard Huber

Alle Böden neu verlegt

Bereits auf den 14. April ist die Wiederinbetriebnahme geplant. Bis dahin müssen alle neuen Böden verlegt, alle Zimmer mit neuen Einbaumöbeln bestückt, alle Fenster ausgetauscht, die komplette Haustechnik neu eingebaut sein. Kurz, alles muss neu und frisch strahlen.

Silvan Schneider, Verwaltungsrat und Bauherrenvertreter führte durch das derzeit noch von rohen Gipskartonplatten dominierte Gebäude. «Wir bringen das Hotel Heiden durch die Sanierung und eine um vieles verbesserte Dämmung, die neuen dreifach verglasten Fenster und die neue Solarenergieerzeugungsanlage auf dem Dach energetisch auf Vordermann.»

Blick über den Bodensee

Auf dem Rundgang wird bereits jetzt ersichtlich, wie sich das Hotel künftig seinen Gästen präsentieren soll. Bereits jetzt laden die Panoramafenster im Erdgeschoss dazu ein, den Blick über den Bodensee schweifen zu lassen. Und am Musterzimmer, das eigens als «Testlabor» eingerichtet wurde, wird der künftige Stil der 44 Hotelzimmer sichtbar. «Hier durften vor der zwischenzeitigen Schliessung bereits Gäste übernachten», berichtete Silvan Schneider, «Diese Gäste füllten anschliessend einen Fragebogen aus. So konnten wir die Einrichtung optimieren, etwa mit einem Nachtlicht am Boden rund ums Bett.“ Auch die Betriebsabläufe für die Zimmermädchen wurden so bereits gestestet.

Sabina Huber vom Hotel Heiden und Innenarchitektin Ursula Seyr erläuterten, dass man auf ganz subtile Art das Thema «Appenzellerland» in die Zimmereinrichtung einfliessen lasse. So sind tatsächlich in jedem Zimmer auf einem Teil der Wand wie in die Tapete eingeprägte Stickereimuster zu sehen. Die Haltegriffe an den Schubladen der Möbel sind Naturlederschlaufen. Und die Bilder, die die Zimmer verschönern, werden wohl Szenen aus dem Appenzeller Leben sein.

In den neuen Gästezimmern sind an den Wänden hauchzarte Stickereimuster zu sehen, die auf die Appenzeller Seele des Hauses hinweisen Bild: Gerhard Huber

Ausbau einer Seeterrasse

Die gesamte Sanierung wird sieben Millionen Franken kosten. Dazu kommt nach der noch notwendigen Anpassung des Heidener Sondernutzungsplans im kommenden Jahr der Ausbau einer Seeterrasse mit 68 Sitzplätzen, der eine weitere Million Franken benötigen wird. Wobei man sich mit Recht fragt, wieso an dieser Stelle eigentlich nicht schon immer eine Terrasse zu Kaffee und Kuchen eingeladen hat.

Dass die Arbeiten bisher exakt im Zeitplan liegen und genau ineinandergreifen, ist der guten Bauleitung durch Damian Meyer vom Baumanagementspezialisten Appert Hanselmann AG zu verdanken. Und Hoteldirektor Erich Dasen wird dafür sorgen, dass der Betrieb in den neuen Räumlichkeiten von der ersten Minute an wieder wie geschmiert läuft.

Sehr gute Auslastung

«Wir hatten letztes Jahr eine sehr gute Auslastung von 85 Prozent», so Direktor Dasen, «und streben für die Zukunft eine solche von mindestens 75 Prozent an.» Damit der Start in die Ära Hotel Heiden 2.0. problemlos gelingt, wurde am bewährten Stammpersonal festgehalten. Das heisst, die Angestellten blieben auch in der Zeit des Umbaus, also über drei Monate im Hotel beschäftigt. «Was wir ganz bewusst getan haben, anders als andere, die eine solche Umbauphase nutzen, um das Personal kündigen zu können und dann billigere Kräfte einstellen. Aber wir wollen vor allem die Qualität für den Gast erhalten können.»

rheintal24/gmh/uh