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Fussball Regional
15.11.2021
16.11.2021 13:19 Uhr

Im Abstiegskampf vereint

St.Margrethen entschied die letzte Partie der Vorrunde gegen Montlingen für sich
St.Margrethen entschied die letzte Partie der Vorrunde gegen Montlingen für sich Bild: Ulrike Huber
Die Rheintaler Zweitliga-Teams St.Margrethen, Montlingen und Au-Berneck haben sportlich eine eher enttäuschende Vorrunde hinter sich und müssen sich im kommenden Frühjahr wohl mit dem Abstiegskampf beschäftigen.

Der FC Au-Berneck hat eine durchzogene Hinrunde hinter sich und überwintert mit 12 Punkten auf Platz 9 und somit immerhin auf einem Nichtabstiegsplatz. Gute und schlechte Leistungen haben sich vor allem in der ersten Hälfte der Vorrunde fast wöchentlich abgewechselt. Die Hafner-Elf hat einige Punkte leicht verschenkt, was u.a. dem jungen Kader, der definitiv Potential hat, geschuldet ist. Auch waren die Auer aufgrund von Abwesenheiten und Corona öfters mit Personalproblemen konfrontiert und mussten in diesem Zusammenhang vor allem die Abwehr mehrmals umbauen.

Sportchef Guido Böhrer hat in der Vorrunde aber auch viel Positives gesehen: «Unsere jungen Spieler haben viel Einsatzzeit erhalten und konnten sich weiterentwickeln. Das stimmt mich positiv für die Zukunft. Die neuen Spieler haben sich schnell integriert und trugen damit ihren Teil zum Team bei.» Gerade die Reaktion nach der unglücklich verlorenen Partie gegen Ems mit den darauffolgenden Siegen gegen Schluein/Ilanz und Winkeln hätten gezeigt, dass die Chemie in der Mannschaft intakt sei, ergänzt Böhrer weiter.

Daniele Varano (links) zeigte in der Vorrunde gute Leistungen Bild: fas

Verletzungen, Abwesenheiten und fehlende Routine

Auch Au-Berneck war während der Vorrunde mit verletzten Spielern konfrontiert. Ins Gewicht fielen vor allem die gesundheitlichen Probleme von Goalie Kevin Jung: Dazu nochmals der Auer Sportchef: «Gerade er hätte unseren jungen Spielern auch in der Kabine mit seiner Erfahrung helfen können.» Auch der berufsbedingte Abgang einiger Spieler, u.a. Burhan Yilmaz, während des laufenden Meisterschaftsbetrieb hätte eine gewisse Unruhe reingebracht. 

Gemäss Böhrer soll die Mannschaft über die Winterpause möglichst zusammenbleiben. Man werde die Situation nun in aller Ruhe mit dem Trainerstaff analysieren. Sicher verlassen wird die Degern-Elf David Smoljanovic. Er wird zu einem Verein in Vorarlberg wechseln. Im Gegenzug kehren Nedim Murati und Tobias Dierauer nach Absolvierung der Rekrutenschule wieder zurück in den Kader. Börer bestätigt auch, dass man sicher das eine oder andere Gespräch führen werde mit dem Ziel, den Kader punktuell noch zu verstärken.

Gerade in der Offensive fehlte in der Vorrunde ab und an die Durchschlagskraft. Allerdings betont der Sportchef auch, dass man den eingeschlagenen Weg mit der Förderung und Integration von jungen Spielern weiterhin gehen will. In diesem Zusammenhang würden in der Vorbereitungsphase weitere talentierte Junioren die Möglichkeit erhalten, mit dem Fanionteam zu trainieren und sich zu präsentieren. 

 

Der jungen Mannschaft von Roman Hafner fehlte teilweise noch die Abgeklärtheit Bild: fas

Montlingen mit enttäuschender Vorrunde

Eine enttäuschende Vorrunde hat der FC Montlingen hinter sich. Die Kolbensteiner verbringen die Winterpause mit lediglich acht Punkten und Platz 11 und somit auf einem Abstiegsplatz. Auch Cheftrainer Eric Regtop bestätigt, dass man am Kolbenstein weit hinter den eigenen Ansprüchen platziert sei und die Ziele nicht erreicht wurden. Begründet wird die schlechte Vorrunde in Montlingen mit Verletzten und Spielern, die aufgrund von langen und späten Urlauben im Sommer nie richtig fit wurden. Auch habe in einigen Spielen, wo man zumindest ebenbürtig war, das Wettkampfglück etwas gefehlt.  

Die Montlinger kamen die ganze Vorrunde nicht richtig auf Touren Bild: Ulrike Huber

Positiv erachtet Regtop den Einbau von weiteren A-Junioren in die erste Mannschaft. Dass es aber nur mit eigenen Junioren nicht geht, hat die Vorrunde und vor allem die letzte Partie gegen ein angeschlagenes St.Margrethen, in der man trotz knapper Niederlage insgesamt chancenlos blieb und ziemlich harmlos auftrat, gezeigt. Folgt in Montlingen jetzt die grosse Transferoffensive? Der Holländer liess diese Frage offen.

Zu viele auswärtige Spieler werden in Montlingen nicht unbedingt gerne gesehen und entsprechen auch nicht  der Vereinsphilosophie, eigene junge Spieler zu fördern und ins Fanionteam zu integrieren. Ob diese Philosophie oder die sportliche Not in der Frage möglicher Transfers mehr Gewicht erhält, wird die Winterpause zeigen. 

Auch Routinier Valdet Istrefi (rechts) konnte der Regtop-Elf in der Vorrunde zuwenig Impulse verleihen Bild: Ulrike Huber

Deja-vu in St.Margrethen

Auch auf der Rheinau in St.Margrethen hat man eine bewegte Hinserie hinter sich. Die Mannschaft von Besart Shoshi ist sehr gut in die Meisterschaft gestartet und belegte nach fünf Runden den vierten Platz in der Tabelle. Danach folgte eine unheimliche Serie von fünf Niederlagen und der Absturz in den Tabellenkeller. Nach dem Sieg im letzten Spiel der Vorrunde gegen Montlingen überwintern die Heldsberger mit 13 Punkten auf Platz 8.

Spielertrainer Besart sieht die Gründe im Verletzungspech: «Wir hatten phasenweise fast 10 verletzte Kaderspieler. Diesen Substanzverlust kann keine Mannschaft wettmachen. Wir mussten in dieser Phase mit drei bis vier 5.-Liga-Akteuren auflaufen.» Diese Situation erinnerte stark an die letzte Saison, wo man nur mit viel Glück nicht abgestiegen ist. 

Insgesamt ist Shoshi mit der Mannschaft zufrieden: «Trotz der Niederlagenserie sind wir nicht auseinandergebrochen. Wir haben ausser gegen Herisau alle Spiele knapp verloren und dann die wichtige 6-Punkte-Partie gegen Montlingen überzeugend gewonnen. Diese Reaktion hat mich sehr gefreut.» Geärgert haben den Trainer teils Spieler, welche die Verletzungen nicht richtig auskuriert haben. «Ich habe Verständnis für Spieler, die schnellstmöglich auf den Platz zurückkehren wollen. Allerdings bringt es nichts, wenn man sich dann gleich wieder verletzt und am Ende des Tages noch länger ausfällt,» so Shoshi weiter. 

Ahmet Cetinkaya (links) und seine Teamkollegen beendeten die Niederlagenserie mit dem wichtigen Auswärtserfolg am Kolbenstein Bild: Ulrike Huber

Standesgemäss dreht sich das Spielerkarussell in der Winterpause auf der Rheinau jeweils mit hoher Geschwindigkeit. Wer verlässt die Shoshi-Elf in diesem Winter und wer kommt neu auf die Rheinau? Der Cheftrainer winkt ab: «Ich gehe davon aus, dass wir die Mannschaft zusammenhalten können. Wir suchen noch einen Stammgoalie. Mit Jeffrey Keller konnten wir bereits eine starke Nummer 2 verpflichten. Wir sondieren aktuell den Markt und versuchen wenn möglich, noch eine bis zwei punktuelle Verstärkungen zu holen.»

 

 

rheintal24