Der Gemeinderat im ausserrhodischen Heiden erachtet eine Steuererhöhung um 0.2 Einheiten als zwingend, damit die Finanzierung der anstehenden Investitionen trotz steigender struktureller Ausgaben gesichert werden kann. Damit werden zusätzliche Einnahmen von CHF 740'000 generiert, welche das Eigenkapital stärken sollen.
Moderate Investitionstätigkeit
Nach einer moderaten Investitionstätigkeit von 3 Mio. Franken im 2022 stehen für die Jahre 2023 - 2025 hohe Investitionen von insgesamt 21 Mio. Franken an. Wesentliche Vorhaben sind der Neubau der Sporthalle Gerbe, der neue Bahn- und Bushof und der behindertengerechte Umbau der Bushaltestellen. Dazu kommen die geplante Ortsplanrevision, der generelle Entwässerungsplan (GEP), die Errichtung von Unterflurcontainern, die Sanierung im Alters und Pflegeheim Quisisana sowie diverse Erschliessungsprojekte.
Diese Investitionen haben Auswirkungen auf die Abschreibungen (+0.55 Mio. Franken), welche in der Erfolgsrechnung getragen werden müssen. Dazu kommen deutlich steigende Ausgaben zum Voranschlag 2021 für die Bildung (+0.35 Mio. Franken) und den Sachaufwand (+0.40 Mio. Franken), die es auch in den kommenden Jahren zur Herausforderung machen, das Haushaltsgleichgewicht zu halten bzw. ein ausgeglichenes operatives Ergebnis zu errei chen. So zeigt sichtrotz des Entlastungsprogramms von 1.7 Mio. Franken auch mit der bean tragten Steuererhöhung ein deutlicher Anstieg der Verschuldung bis 2025.
Ausgeglichener Haushalt wichtiger als günstiger Steuerfuss
Im Rahmen der Legislaturplanung hat der Gemeinderat im Herbst 2020 die Legislaturziele für die Jahre 2020 bis 2024 festgelegt. Darin enthalten sind auch die beiden sich konkurrierenden finanzpolitischen Ziele «Der Voranschlag von Heiden ist mittelfristig ausgeglichen» und «Heiden strebt einen Steuerfuss im günstigsten Drittel der Ausserrhoder Gemeinden an». Um eine Reduktion der Verschuldungsquote zu erreichen, muss der Gemeinderat das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts gegenüber dem Ziel eines Steuerfusses im günstigsten Drittel der Gemeinden vorläufig höher gewichten.