Jetzt sind die vor zwei Jahren gepflanzten Reben präsentabel, jetzt befindet sich das «Haus des Weins» in Berneck im Aufschwung und hat sich tatsächlich zum Zentrum des St.Galler Weinbaus gemausert. Jetzt war auch der Zeitpunkt gekommen, den bereits vor zwei Jahren bepflanzten «Kleinsten Weinberg des Kantons St.Gallen» zu präsentieren. Der Bernecker Gemeindepräsident Bruno Seelos wies eingangs darauf hin, wie vor mehr als zwei Jahren Dauerregen sowohl die Eröffnung des Haus des Weines als auch das Setzen der Rebstöcke begleitet hatte. «Das Ergebnis bei strahlendem Wetter heute ist umso schöner. Jetzt sieht es doch nach Weinbau aus!»
Der kleinste Rebberg im grössten Weindorf
Nur fünfzig Quadratmeter Fläche
Dabei sind es gerade einmal fünfzig Quadratmeter, auf denen die Rebstöcke von 31 verschiedenen im Kanton angepflanzten Rebsorten zu bewundern sind. Ralph Heule von Wein Berneck und Vizepräsident des Branchenverbandes St.Galler Wein zeigte sich voller Stolz auf diese Präsentationsmöglichkeit. «Bei der Eröffnung wurde das erste Stöckchen von Ehrengast Bruno Damann gepflanzt, bald schon können die ersten Reben geerntet werden.»
Bettina Lüchinger, Präsidentin der Ortsgemeinde Berneck, die das Haus des Weines errichtet hat, verwies darauf, dass inzwischen die St.Galler Weine in aller Munde seien. Und dass die offenen Samstage, an denen Winzer aus allen Weinbaugebieten St.Gallens ihren Wein anbieten und kredenzen, immer mehr Besucher anlocken. Der kleinste Rebberg wiederum werde vom ehemaligen Bernecker Ortsverwaltungsrat Thomas Lang bestens gepflegt. Wobei nur richtige Unkräuter entfernt, die Blumen zwischen den Rebstöcken aber stehengelassen werden. Lüchinger bedankte sich beim Branchenverband, der die in weiterer Folge enthüllte Informationstafel über die 31 präsentierten Rebsorten gestaltet hat.
Häufigsten, historischen oder resistenten Rebsorten
Von Anfang an war Markus Hardegger als Leiter der kantonalen Fachstelle für den Weinbau in Salez einer der wichtigsten Initiatoren und Begleiter des Projekts «Kleinster Rebberg». Er erzählte anschaulich, wie es zu der Entscheidung gekommen war, gerade die 31 im Kanton St.Gallen am häufigsten angebauten Rebsorten anzupflanzen. «Sollten wir die häufigsten, oder die historischen, die resistenten Rebsorten nehmen? Die Idee war dann, ein Mix von allen anzupflanzen. Insgesamt wachsen ja etwa fünfzig Sorten auf den St.Galler Weinbergen. Da haben wir dann die 31 am häufigsten vorkommenden genommen. Mehr Platz war nicht.» So kann der Besucher die Rebstöcke von Blauburgunder über Johanniter bis Freisamer bewundern.
Wobei eine neu enthüllte Informationstafel bestens über jede einzelne der Rebsorten informiert. Über einen QR-Code kann man sich ausführliche Infos aufs Smartphone holen. Hardegger verwies aber auch auf die grosse Artenvielfalt, die sich auf den nur fünfzig Quadratmeter Fläche schon ausgebildet hat: «Wir haben Blumen eingesät, die auch wachsen dürfen. Daneben wurde ein kleines Trockenbiotop für Insekten und Reptilien geschaffen.» Und jetzt brauche man nur die Geduld eines Weinbauern, bis der erste Wein aus diesem kleinen Paradies verkostet werden kann. «Ich denke, dass wir uns in etwa zwei Jahren an diesem Ort wieder zu einem Apéro mit einer Weinkreation aus diesen Trauben treffen werden.»
Vermarktung erfolgt über Homepage
Keine Weinpräsentation ohne Weinverkostung. Die fleissigen Gastgeberinnen Pia Ulmann, Marlen Ogier und Gabi Kuster verwöhnten die Gäste mit dem heimischen «Wein einer Nacht», einem «Sauvignon Blanc» aus dem Sarganserland und einem «Kerner» vom Buchberg in Thal.
Elisabeth Federer, Geschäftsführerin des Haus des Weines, verwies auf die dichte Vernetzung, die das Haus des Weines durch Digitalisierung und die neue Homepage erfahren habe. Die Vermarktung erfolge beinahe ausschliesslich über diese Homepage, wo sich auch der Veranstaltungskalender, die Winzerpräsentation und die Social media Aktivitäten finden liessen.