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Der Fussball-Jahresrückblick: FC Au-Berneck 05

Trainer Roman Hafner ist das «Mastermind» hinter dem fussballerischen Aufschwung auf der Degern (Bilder: Archiv Ulrike Huber)
Trainer Roman Hafner ist das «Mastermind» hinter dem fussballerischen Aufschwung auf der Degern (Bilder: Archiv Ulrike Huber) Bild: Ulrike Huber
2020 war auch für den Rheintaler Fussball ein aussergewöhnliches Jahr. Wir blicken zurück. Und machen Station auf der Degern in Au beim FC Au-Berneck 05.

Die Überraschungen des Jahres:

Unerwartetes gab es beim FC Au-Berneck in diesem Jahr so einiges. Eine Megaüberraschung war aber sicher, dass sich im Frühjahr der anerkannte Fussballfachmann Roman Hafner auf den in Au meist wackligen und wenig belastbaren Trainersessel niederliess. Hafner war erst kurz zuvor einvernehmlich vom FC Widnau geschieden worden, wo er sich eineinhalb Jahre lang mit einem von Jungspunden durchsetzten Aufsteigerteam in der 2. Liga Interregional behaupten konnte. Für Aussenstehende unerwartet war auch zuvor der Abgang von Sportchef Philippe Zoller und Trainer Ridvan Yazici gekommen. Zoller wurde durch ein Vierergremium ersetzt, dem Guido Böhrer vorsteht.

Die grösste Überraschung des Jahres war aber die sportliche Entwicklung der nochmals verjüngten und auf vielen wesentlichen Stellen völlig veränderten Degernmannschaft während des Herbstdurchgangs in der 2. Liga regional. Denn gestartet wurde denkbar schlecht mit einer 0:5 Klatsche beim FC Mels. Es folgte ein torloses Unentschieden zuhause gegen die Lokalrivalen aus St.Margrethen und eine Niederlage in Vaduz.

Bild: Ulrike Huber

Dem jungen Team wenig zugetraut

Die Fussballexperten fühlten sich bestätigt. Hatte man doch dem jungen Team, das mit einigen im Rheintal eher unbekannten Spielern aus Arbon und Romanshorn ergänzt worden war, wenig zugetraut. Der einzig namhafte Zugang war Mario Zivic, der von Montlingen auf die Degern kam. So tippte auch der Schreiber dieser Zeilen, dass das Auer Team am Ende der Saison auf einem Abstiegsplatz liegen würde. So kann man sich täuschen. Denn die Hafner-Truppe nahm nach dem ernüchternden Saisonbeginn Tempo auf und eilte von Punktgewinn zu Punktgewinn. In den auf die Vaduz-Niederlage folgenden fünf Spielen wurden vier Siege und ein Unentschieden eingefahren. Was in der Endtabelle der frühzeitig abgebrochenen Herbstrunde mit 14 Punkten aus acht Spielen den fünften Rang bedeutete. Nur zwei Punkte hinter dem drittplatzierten FC Romanshorn und dem viertplatzierten FC Ruggell, die aber beide je ein Spiel mehr austragen konnten.

Bild: Ulrike Huber

Der negative Höhepunkt des Jahres:

Neo-Trainer Roman Hafner hatte sich bei Trainingsstart verwundert die Augen gerieben. Denn anstatt der bei Unterfertigung seines Vertrages noch im Kader vorhandenen 15 gestandenen und zweitligaerfahrenen Spieler, waren gerade noch eine Handvoll vorhanden. Es war eine illustre Liste der Abgänger: Lotrim Hajrullahu, Mergim Osmani, Rijad Abazi, Lendim Ibrahimi, Burak Uzundere, Rilind Shala und Nurkan Ibrahimi. Alle weg. Alle bei anderen Vereinen unterschrieben. Denn gleich wie die lokalen „Fussballexperten“ glaubten sie wohl auch, dass dem FC Au-Berneck 05 ein triste Saison bevorstehen würde. Und Verlieren macht nun mal keinen Spass.

Bild: Ulrike Huber

Was Positives passiert ist:

Freude herrscht beim FC Au-Berneck 05! Die Kicker von Degern werden endlich eine neue Sportanlage erhalten. Denn die Stimmbürger von Au und Berneck haben beim letzten Abstimmungssonntag mit klarer Mehrheit die Kredite für den Neubau eines modernen und zweckmässigen Umkleidegebäudes mit Sanitäranlagen zugestimmt. Was ja nicht selbstverständlich ist, denkt man an die Abfuhr, die der FC Rüthi, dessen Umkleidegebäude mittlerweile genauso untauglich, marode und in die Jahre gekommen ist wie die alte Degern-Anlage, noch vor kurzer Zeit beim Stimmvolk erfahren musste.

Bild: Ulrike Huber

Der Ausblick auf 2021:

Den Informationen, die uns aus der Chefetage des Ostschweizer Fussballverbandes erreicht haben, ist zu entnehmen, dass die Meisterschaftssaison der verschiedenen Amateurligen für 20/21, die auch die im Herbst abgesagten Spielrunden mitumfasst, frühestens mit Anfang April beginnen wird. Ein seriöser Ausblick ist daher schwierig. Aber den Kickern von Au-Berneck steht eine gute und freudvolle Rückrunde bevor, wenn man weiter den von Leithammel Roman Hafner eingeschlagenen Kurs gehen wird und das Team im Winter nicht auseinanderfällt. Was aber kaum zu erwarten ist.

gmh/uh
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