Der Alterswohnsitz Salvia bietet seit 1987 betagten Menschen ein Zuhause. Gegründet wurde die Institution durch das Ehepaar Ursula und Karl Schär aus Eigeninitiative. Seit 2011 wird der Betrieb durch eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Stiftung sichergestellt.
Noch heute verantwortet die Familie Schär die strategische und operative Leitung der familiären Institution. Um den Betrieb nachhaltig zu sichern, sucht sie eine geeignete Nachfolgelösung.
In diesem Zusammenhang wurden im Februar 2024 erstmals Gespräche mit der Gemeinde Rebstein bezüglich einer allfälligen Übernahme oder Integration in das Altersheim Geserhus der beiden Gemeinden Rebstein und Marbach geführt. Per 1. August 2025 beabsichtigt der Gemeinderat in der Stiftung Einsitz zu nehmen und so die strategische Führung nachhaltig zu unterstützen.
Dies mit dem Hauptziel, die rund 50 Teilzeitarbeitsplätze – welche einem Pensum von etwa 25 Vollzeitstellen entsprechen – sowie die 20 Wohneinheiten zu erhalten.
Die Heimgründer Ursula und Karl Schär bleiben der neuen Führung in einer Übergangsphase als Stiftungsratsmitglieder erhalten. Damit wird der Wissenstransfer sichergestellt. Das Stiftungsratspräsidium wird durch eine Vertretung des Gemeinderates übernommen.
Stiftung mietet Liegenschaft
Sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Bewohner soll es zu keinen Veränderungen kommen. Durch das gestaffelte Ausscheiden der Familie Schär bleibt die Kontinuität erhalten. Dank einer internen Reorganisation der Betriebsführung ist auch im operativen Bereich ein reibungsloser Übergang sichergestellt.
Ziel ist es, den Betrieb am heutigen Standort und in der heutigen Form nachhaltig weiterzuführen. Aktuell bleibt offen, ob und in welchen Bereichen gegebenenfalls Synergien genutzt werden. Die Liegenschaft bleibt im Privatbesitz der Familie Schär und wird weiterhin von der Stiftung gemietet.
Der Fokus liegt darauf, den Betrieb selbsttragend zu führen. Für die Gemeinde sollen durch das Engagement in der strategischen Führung keine Kosten entstehen.
Bedarf ist ausgewiesen
Die Bettenbelegung im Alterswohnsitz Salvia liegt bei über 90 Prozent. Aktuell sind alle Einzelzimmer belegt und die Wohnungen teilweise. Gemäss kantonaler Berechnung ist die Bettenkapazität des Alterswohnsitz Salvia auch nach Fertigstellung des Geserhus-Neubaus notwendig, um den Bedarf an Wohnplätzen in der Gemeinde Rebstein für Senioren zu erfüllen. Insbesondere in Anbetracht der demografischen Entwicklung.
Deshalb kommt für den Gemeinderat Rebstein eine Integration der Bewohner des Alterswohnsitz Salvia ins «Geserhus» zurzeit nicht in Frage. «Aktuell sind im Geserhus neun Zimmer frei. Dies dürfte im Zusammenhang mit den bevorstehenden Bauarbeiten stehen.
Ältere Menschen warten nach Möglichkeit zu, bis der Neubau fertiggestellt ist oder weichen in andere Institutionen aus», erklärt der Rebsteiner Gemeindepräsident Alex Arnold, der zugleich den «Geserhus»-Zweckverband präsidiert.
Sowohl für ihn und seine Ratskollegen, als auch für die Familie Schär sowie deren Mitarbeiter und Bewohner ist die nun angestrebte Lösung zielführend. Zumal sie die Flexibilität bietet, je nach Bedarfsentwicklung, in fünf bis zehn Jahren Anpassungen in der Organisation vorzunehmen und damit den Alterswohnsitz Salvia den Bedürfnissen entsprechend zu entwickeln.