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Region Rheintal
04.06.2025

«Einfamilienhäuser als knappes Gut verzeichnen steigende Preise»

Der RTAG-Neubau in Altstätten
Der RTAG-Neubau in Altstätten Bild: rtag.ch
Im Rheintal zeigt der Immobilienmarktbericht für das erste Quartal 2025, dass Einfamilienhäuser rar und begehrt sind, wie eine aktuelle Analyse der St.Galler Kantonalbank und Wüest Partner zeigt. Nur 1,1 Prozent der Häuser stehen zum Verkauf. Anders bei Eigentumswohnungen: Hier sorgt rege Bautätigkeit für ein hohes Angebot – bei weiterhin solider Nachfrage.

Aufgrund der Vielzahl an exportorientierten Unternehmen ist das St.Galler Rheintal zwar besonders exponiert, was die schleppende Wirtschaftsentwicklung im benachbarten Ausland und die jüngsten Handelskonflikte betrifft. Der regionale Immobilienmarkt ist jedoch solide aufgestellt und dürfte sich auch in einem anspruchsvoller werdenden Umfeld gut behaupten.

Dafür spricht insbesondere die robuste Nachfrageentwicklung: Im 1. Quartal 2025 ist die Zahl der Suchabonnemente auf Onlineplattformen innert Jahresfrist sowohl für Eigentumswohnungen als auch für Einfamilienhäuser um 15 Prozent angestiegen und bewegt sich vor allem bei Letzteren deutlich über dem Angebot. 

René Walser, Leiter Privat- und Geschäftskunden, kommentiert die Entwicklung folgendermassen: «Die Bevölkerungsdynamik stützt die Nachfrage in der Region Rheintal. Einfamilienhäuser als knappes Gut verzeichnen steigende Preise. Das Angebot bei Eigentumswohnungen ist vergleichsweise hoch. Die Preise sind nochmals gestiegen bzw. tendieren teilweise seitwärts.»

Angebot und Baumarkt

Einfamilienhäuser bleiben im Rheintal ein seltenes Gut. Nur gerade 1.1 Prozent des Bestandes sind derzeit zum Verkauf ausgeschrieben. Der Markt für Stockwerkeigentum zeigt sich aufgrund der regen Neubautätigkeit in diesem Segment hingegen liquide: Im 1. Quartal 2025 waren hier fünf Prozent des Bestands inseriert, was im kantonalen Vergleich dem höchsten Wert entspricht.

Die Auswahl dürfte sogar noch ansteigen, denn in den vergangenen vier Quartalen wurden im St.Galler Rheintal rund 230 Eigentumswohnungen bewilligt – 57 Prozent mehr als im Zehnjahresdurchschnitt. 

René Walser, Leiter Privat- und Geschäftskunden Bild: zVg

Höhere Preiszuwächse 

In den vergangenen Jahren verzeichnete das Rheintal beim Wohneigentum meist höhere Preiszuwächse als im Kantonsdurchschnitt. Im Frühjahr 2025 hat die Dynamik jedoch etwas nachgelassen.

Gleichwohl legten die Preise der Einfamilienhäuser innert Jahresfrist um 2.6 Prozent und jene für Eigentumswohnungen um 2.3 Prozent zu. Insbesondere beim Stockwerkeigentum haben sich die Transaktionspreise in Gemeinden mit besonders hoher Liquidität – etwa Au oder Widnau – zuletzt jedoch seitwärts entwickelt oder sind sogar leicht gesunken. 

Zukünftige Entwicklung 

Die hohe Bevölkerungsdynamik und das tiefere Zinsniveau stützen im Rheintal die Eigenheimnachfrage auch weiterhin. Vor allem im Segment der Einfamilienhäuser ist im Verlauf des Jahres 2025 von steigenden Preisen auszugehen. 

Beim Verkauf von Eigentumswohnungen könnte der Preisanstieg dagegen moderater ausfallen, weil im dortigen bereits liquiden Markt noch mehr Neubauwohnungen auf den Markt kommen dürften. Zudem ist nicht auszuschliessen, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten Bremsspuren auf dem lokalen Wohneigentumsmarkt hinterlassen.

pd/tan