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Region Rheintal
25.05.2025
26.05.2025 11:43 Uhr

Kein Geld aus dem Lotteriefonds für den «Spatz»?

Die Finanzkommission des St.Galler Kantonsrats hat den Vogel abgeschossen.
Die Finanzkommission des St.Galler Kantonsrats hat den Vogel abgeschossen. Bild: KI
Nach Kritik aus Politik und Medien empfiehlt die Finanzkommission des St.Galler Kantonsrats den umstrittenen Beitrag von 200'000 Franken aus dem Lotteriefonds für das Medienprojekt «Spatz» zu streichen.

Der Vogel ist abgeschossen, bevor er überhaupt richtig flog. Die geplante Anschubfinanzierung für das Basler Medienprojekt «Spatz» ist vom Tisch. Die Finanzkommission des St. Galler Kantonsrats streicht den Beitrag in Höhe von 200'000 Franken aus dem Lotteriefonds an das Basler Projekt. Das Vorhaben hatte in den vergangenen Wochen für öffentlichen und politischen Widerstand gesorgt.

Fragwürdiger Nutzen

Das Projekt «Spatz» wird von einem Verein in Basel betrieben. Es sieht vor, einen wöchentlichen Newsletter für kleinere Gemeinden zu betreiben. In der Ostschweiz wird der «Spatz» im Toggenburg und im Unterrheintal angeboten. In der Praxis beschränkt sich das Angebot aber grösstenteils auf das Weiterreichen bereits öffentlich zugänglicher Informationen wie Polizeimeldungen oder Veranstaltungshinweisen. Eine eigenständige redaktionelle Bearbeitung findet kaum statt.

Spatz ohne Eigenleistung

Gerade dieser Punkt führte in der Finanzkommission zur Ablehnung des Beitrags: Die Eigenleistung des Projekts sei zu gering, und die Einhaltung des Kriteriums der Gemeinnützigkeit sei nicht überzeugend dargelegt. Auch sei unklar, welchen direkten Nutzen die Bevölkerung im Kanton St.Gallen aus einem Basler Medienangebot ziehen würde.

Kritik aus der Medienlandschaft

Dass dieser Entscheid nicht einfach durchgewunken wurde, ist auch ein Verdienst der öffentlichen Debatte. Der Nebelspalter nannte das Vorhaben «Unsinn im Quadrat». Und diverse Medien deckten früh auf, dass hier mehr Tech-Maschine als Journalismus am Werk ist. Im Juni entscheidet der St.Galler Kantonsrat abschliessend über die Geldverteilung aus dem Lotteriefonds. 

Xenia Langenauer/rheintal24