Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Widnau
24.05.2025

Starkes Zeichen für kreative Freiräume

Musikalisch eingeleitet wurde der Abend vom Duo Michaela Loher (Violine) und Ghenadie Rotari (Akkordeon).
Musikalisch eingeleitet wurde der Abend vom Duo Michaela Loher (Violine) und Ghenadie Rotari (Akkordeon). Bild: mia
Der Kulturvereins Widnau blickt auf ein ausserordentliches Kulturjahr zurück.

„Kultur ist mehr als das, was in Museen und Theatern stattfindet. Sie lebt von Ideen, von kreativen Menschen, die sich frei entfalten können.“ Mit diesen Worten eröffnete Sven Rieser, Präsident des Kulturvereins, die diesjährige Hauptversammlung – und stellte damit klar: «Die Förderung kultureller Räume ist keine Nebensache, sondern eine zentrale Aufgabe für eine lebenswerte Gesellschaft.»

Musikalisch eingeleitet wurde der Abend vom Duo Michaela Loher (Violine) und Ghenadie Rotari (Akkordeon), die mit einer beeindruckenden Bandbreite von Walzer über Tango bis hin zu romantischer Volksmusik das Publikum begeisterten. Ihre Arrangements waren kraftvoll, feinfühlig – und ein passender Auftakt für einen Abend, der ganz im Zeichen der künstlerischen Vielfalt stand.

Rückblick auf das kulturelle Geschehen

Im Rückblick auf das vergangene Jahr hob Präsident Rieser besonders das vierte internationale Künstlersymposium hervor. Zehn Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern widmeten sich in intensiver Auseinandersetzung dem Thema „Demut“ – und verwandelten die Gemeindewiese in Widnau zwei Wochen lang in ein lebendiges Künstlerdorf. Die Veranstaltung zog zahlreiche Besucher an, die nicht nur fertige Werke bewundern konnten, sondern auch Einblicke in den kreativen Prozess erhielten. Begleitet wurde das Symposium von mehreren Konzerten.

Dieses Jahr standen Auftritte gleich zweier Gewinner des renommierten Salzburger Stiers: Dominik Deville im Herbst und Dominik Muheim im April. Auch das Kindertheater mit dem Reisetheater Zürich und die Ausstellung in der Raiffeisenbank mit Arbeiten von Michaela Ortner zeigten, dass Kultur vom Engagement lebt, und davon, dass Räume zur Verfügung stehen, in denen Kreativität gedeihen kann.

Ein Mischung aus Musik, Literatur und Kunst

Blickt man auf das laufende Jahr, so verspricht das Programm wieder eine abwechslungsreiche Mischung aus Musik, Literatur und bildender Kunst. Der Auftakt erfolgt am 22. Juni mit einer Sonntagsmatinée des Projekts „Flying Sofas“ rund um Carlo Lorenzi. Im August folgt der „Rheinklang“-Newcomer-Anlass, im September ein Literaturkonzert mit den „Storytellers“ in der Bibliothek. Nicht fehlen dürfen das traditionelle „Musikuli“ mit Heridos de Sombra, der beliebte Kinderanlass sowie die Ausstellung in der Raiffeisenbank. Die Gewinnerin des Salzburger Stiers, Lisa Christ, wird im April 2026 erwartet. Und wie immer, so Rieser augenzwinkernd, dürfe man auch dieses Jahr mit der einen oder anderen Überraschung rechnen.

Nach drei Rücktritten im letzten Jahr durfte Sven Rieser ein neues Vorstandsmitglied zur Wahl vorschlagen. Einstimmig wurde Thomas Jutz gewählt. Er wird den Vorstand als Kunstverständiger tatkräftig unterstützen.

Der Abend machte deutlich: Kultur braucht Raum – nicht nur im physischen Sinne, sondern auch in den Herzen und Köpfen einer Gesellschaft. Und dieser Raum muss aktiv verteidigt, gestaltet und erweitert werden. Der Kulturverein Widnau tut genau das – mit Leidenschaft, Kreativität und einem klaren Bekenntnis zur kulturellen Vielfalt. (mia)

mia