Darüber hinaus werden massgebliche Mittel in die Aufwertung von und die Verbesserung der Sicherheit in Strassenräumen investiert, unter anderem in verschiedenen Ortszentren. Ergänzt wird das Massnahmenpaket mit einer Vielzahl von Massnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur für den Fuss- und Veloverkehr.
Europaweit ganz vorne dabei
Ruedi Mattle, Präsident des Vereins Agglomeration Rheintal, hatte das Wort. «Das Rheintal: Das sind zwei Nationen, 23 Gemeinden und ein einziger Lebensraum. Das Agglomerationsprogramm, welches wir verfolgen, hat zum Zweck, diesen gemeinsamen Lebensraum nachhaltig zu entwickeln und in die Zukunft zu führen. Es ist eine langfristige Initiative.» Derzeit befindet man sich in der Umsetzung vom Agglomerationsprogramm vier, fünf soll in ein paar Jahren folgen.
Und mit der Übergabe des Dossiers – es umfasst fünfhundert Seiten – wurde der Grundstein für die weitere Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen und dem gemeinsamen Lebensraum gelegt. Susanne Hartmann, Regierungspräsidentin des Kantons St.Gallen, führte aus. «Früher hat der Rhein den Talboden überschwemmt. Heute bietet die Region Arbeitsplätze für rund 150'000 Personen und damit eine berufliche Perspektive für die Einwohner.»
Kurz: Das Rheintal hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bereits sehr positiv entwickelt. «Das Rheintal ist in der Tat eine der dynamischsten Wirtschaftszonen in ganz Europa. Das zeigte sich bereits in der Erschliessung. Vor weit über hundert Jahren wurde die Eisenbahn ins Rheintal gebracht. Danach die Autobahnen. Davon profitieren wir auch noch heute.»
Beide Länder profitieren
Doch diese Entwicklungen sind nicht immer nur gut. «Diese Entwicklungen waren nicht immer gut aufeinander abgestimmt. So fehlen uns beispielsweise wichtige Querverbindungen zwischen dem Vorarlberg und dem Rheintal. Der Verkehr ist zeitweise wirklich überlastet.» Davon durfte sich der Redaktor auch gleich selber einen Eindruck machen, als er die Grenze zwischen Au und Lustenau überquerte. Die Autos standen Schlange, hupten sich an und einmal war auch ein nicht ganz so nettes Wort zu hören, als der Vordermann nicht direkt losfuhr, als sich die entsprechende Möglichkeit ergab.
Marco Tittler, Landsrat von Vorarlberg, übernahm: «Das ist eine Basis für eine gemeinsame Zusammenarbeit. So lassen sich konkrete Programme finden und erarbeiten. Unser Verkehrsminister ist auch bereits involviert.» Denn die Verkehrsplanung, wie sie bereits beschrieben wurde, kommt beiden Ländern zugute. Auch das Vorarlberg profitiert von der verbesserten Verkehrsplanung und auch der besseren Anschliessung an die Autobahn.
Gemeinsame Finanzierung in den Lebensraum
Die Kosten für die Erarbeitung des Agglomerationsprogrammes teilen die 23 Mitgliedsgemeinden sowie Kanton und Land untereinander auf. Bevor mit der Umsetzung der ersten Massnahmen im Jahr 2028 begonnen werden kann, geht das Programm 2026 durch einen fachlichen Prüfprozess beim Schweizerischen Bund und im 2. Halbjahr 2027 entscheidet das Schweizerische Parlament abschliessend über den Gesamtumfang der Förderung.
Kanton hat den Ball
Ruedi Mattle, Präsident, wagte einen Blick in die Zukunft. «Strassen verbinden alle Dörfer und die Leute benutzen das Velo noch lieber als ohnehin bereits. Rhesi sichert ökologische Plätze und wir können uns auch bei Hochwasser wieder sicher fühlen.»
Konkrete Handlungspunkte sieht der Präsident besonders beim Bahnhof Heerbrugg. «Hier kollidieren die unterschiedlichsten Interessen. Darunter die Anwohner, die Gemeinde und die SBB, der der Bahnhof gehört.» Auch der Klimawandel ist ein Dauerthema. «Wir evaluieren die Auswirkungen davon und nutzen diese Ergebnisse für die weitere Bebauung.»
Das AP5 setzt auf die enge Verflechtung des Vorarlberger und St.Galler Rheintals. Es unterstützt nebst grenzüberschreitenden Mobilitätslösungen auch Massnahmen zur Stärkung der Biodiversität und Aufwertung der Naherholungsräume. Und wann geht es los? Das Konzept ist beim Kanton und wird später an den Bund gegeben. Bis Ende 2027 wissen wir Bescheid.