KI ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Wie auch, ist sie doch bereits überall und wird durch jeden von uns benutzt. Ob wir nun wollen oder nicht.
Wie aber können Unternehmer diese KI zum persönlichen Vorteil nutzen, damit Prozesse vereinfachen und sich einen Assistenten züchten, der nie schlappmacht, nie krank ist und auch nie streikt? Diese und weitere Fragen wurden am Vortrag aufgeworfen, zu welchem der AGV am Mittwochabend lud.
KI und die Entdeckung des Stroms
Prof. Dr. Guido Schuster von der OST hatte das Wort: «KI existiert schon lange. Bereits 1958 wurde darüber geschrieben – damals in der New York Times. Den ultimativen Durchbruch erreichte KI allerdings erst viele Jahre später mit der Einführung von ChatGPT.» Das heute weltbekannte KI-Modell machte die künstliche Intelligenz von einem Nerd-Spielzeug zum Alltagsgegenstand. «Die KI ist mit der Entdeckung des Stroms gleichzusetzen.»
KI ist ein hochkomplexes Konstrukt und eine Wissenschaft für sich. Die Version GPT4 beispielsweise ist in etwa so komplex, dass jeder Mensch der Welt in einer einzigen Sekunde 200 Knöpfe drücken müsste, um das GPT betreiben zu können. «KI ist aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Doch ab wann gilt eine Welt eigentlich als modern? Grundsätzlich ab der Entdeckung des Stroms vor 140 Jahren.» Die Geschichte der Menschen dauert seit 250'000 Jahren an – wenn man jetzt bedenkt, welchen Schritt wir in nur 140 Jahren gemacht haben – nicht vorstellbar, was die Zukunft bereithält.
Innovation aus der Ostschweiz
Die Entwicklungen, die gerade jetzt passieren, sind extrem spannend. Beispielsweise, wie es um den Datenschutz steht. «OpenAI darf beispielsweise keine Daten mehr löschen – dazu wurden sie von einem US-Richter verdonnert. Jetzt hat das Unternehmen die Wahl: Entweder Vertragsbruch oder eine Klage.» Und da gerade von Datenschutz gesprochen wird. In einem Schweizer Kanton entschied die Regierung, kantonal Microsoft 365 einzuführen – dabei werden allerdings Daten in der Cloud gespeichert
«Das bedeutet ein Sicherheitsrisiko für sämtliche Daten des Kantons. Denn die Daten nüssen in den USA zugänglich gemacht werden – so sieht es das Gesetz. Kurz: Schweizer Daten landen bei den US-Behörden. Die Regierung setzte sich durch, die Datenschutzbeauftragte meldete sich mit Bedauern gegenüber den Medien. Zu gross sei das Sicherheitsrisiko.»
Zurück in den Kanton St.Gallen. Der Professor zeigte anhand eines Praxisbeispiels auf, wie KI eingesetzt werden kann. Dies anhand eines Helikoptersimulators mit VR-Brille. Der Simulator an sich kommt auch ohne KI aus. Doch das Spannende liegt darin versteckt, wie der Simulator funktioniert: «Rundherum sind Kameras installiert, die alle Bewegungen des Piloten messen. Bewegt der Pilot beispielsweise seine Hand, generiert KI anhand der Kameradaten in Echtzeit eine Computerhand, die dem Piloten dargestellt wird.» Dadurch ist eine Simulation möglich, die einen bisher ungeahnten Grad an Realismus erreicht.