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Region Rheintal
17.05.2025

Neuer Hochwasser-Stützpunkt: Auch Rheintaler profitieren

Matthias Speckle (Rheinbauleiter), Daniel Schuster (Bürgermeister Gemeinde Mäder), Gerd Hölzl (Bürgermeister Koblach)
Matthias Speckle (Rheinbauleiter), Daniel Schuster (Bürgermeister Gemeinde Mäder), Gerd Hölzl (Bürgermeister Koblach) Bild: fam
Die Internationale Rheinregulierung eröffnete am Samstag, 17.05.2025 einen neuen Stützpunkt in Mäder. Trotz der Landesgrenze profitieren auch die Rheintaler ungemein.

Bei sonnigem Wetter fanden sich hunderte Interessierte in Mäder ein, um der Eröffnung der neuen Halle der Internationalen Rheinregulierung beizuwohnen. Im Katastrophenfall kann hier interveniert werden. Materialien und Manpower stehen bereit.

Aus Mäder fürs Rheintal

Der Name «Internationale Rheinregulierung» nimmt es eigentlich direkt vorweg. Mag sich die Halle auf Österreichischer Seite befinden, ist sie dennoch für das St.Galler Rheintal von Belang.

Denn das hier gelagerte Interventionsmaterial kann bei Hochwasser auch auf Schweizer Seite eingesetzt werden. Vor allem Oberriet, Montlingen und Kriessern kommt diese Halle und deren Infrastruktur zugute.

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Diepoldsau profitiert vom Österreichischen Kaiser

Daniel Schuster, Bürgermeister von Mäder, hat das Wort: «Der Rhein zwang die Anrainer immer wieder in die Knie. Sowohl auf der Schweizer, wie auch Vorarlberger Seite. Dennoch haben wir mit dem Rhein zu leben gelernt.» Nachdem der Rhein vor über 200 Jahren mehrfach geflutet ist und eine Wohnungsnot bei den Anwohnern verursachte, wurde mit dem damaligen Kaiser ein erster Staatsvertrag geschlossen. «Das war die erste Form des internationalen Staatsvertrags zwischen Vorarlberg und der Schweiz. Insbesondere Diepoldsau hat damals bereits profitiert.»

Das Anliegen der Zusammenarbeit zwischen der Schweiz mit dem St.Galler Rheintal und Österreich mit Vorarlberg hat sich bis heute nicht geändert. «Wir wollen einen Raum für Natur und Bevölkerung gleichermassen schaffen.» Davon profitieren die Rheintaler Gemeinden genauso wie Vorarlberg.

Daniel Schuster, Bürgermeister Gemeinde Mäder (links) Bild: fam

Verbinden statt trennen

Und ebendiese Zusammenarbeit zwischen unseren Gemeinden und dem Vorarlberg ist von zentraler Bedeutung, wenn es um den Hochwasserschutz geht. Schliesslich sind wir beide betroffen. Gerd Hölzl, Bürgermeister von Koblach, bringt es auf den Punkt. «Momentan werden das St.Galler Rheintal und Vorarlberg durch den Rhein getrennt.» Ist ja auch logisch, sind es doch zwei Länder. 

«Ich kann mir allerdings vorstellen, dass unsere Nachkommen das so nicht mehr erleben werden. Sie haben dann kein trennendes Gewässer mehr, sondern eins das verbindet.» Die Neugestaltung des Rheins und das Projekt Rhesi sind ein erster wichtiger Schritt in dieser internationalen Zusammenarbeit mit dem St.Galler Rheintal und dem Vorarlberg.

Gerd Hölzl, Bürgermeister Koblach Bild: fam

Unterstützung für das Rheintal

Spezifisch von diesem neuen Stützpunkt in Koblach profitieren insbesondere Oberriet, Montlingen und Kriessern. Denn das hier für den Katastrophenfall gelagerte Material, darunter Baggermatratzen, Geotextil und Fahrplatten, ist auch für unsere Gemeinden von grossem Vorteil, wenn es zu unserer Unterstützung kommt.

«Der Stützpunkt hier in Mäder wurde gegründet, damit wir eine Alternative haben, wenn Lustenau nicht verfügbar ist. In der neuen Halle sind die Materialien für den Notfall eingelagert und stehen sofort zur Verfügung, wenn es ernst wird. Dazu gibt es auch ein Mannschaftsgebäude», bringt es Matthias Speckle, Rheinbauleiter, auf den Punkt. Gemeinsam kann man so die Gefahren hoffentlich abwenden. In Vorarlberg und in Kriessern, Montlingen und Oberriet.

Matthias Speckle, Rheinbauleiter (links) Bild: fam

Zusammenarbeit kennt keine Landesgrenzen

«Wir arbeiten grenzüberschreitend. Wenn die Einen was brauchen, was die Anderen haben, greift man sich gegenseitig unter die Arme. Hochwasser betrifft uns alle.»

Alle Beteiligten der Internationalen Rheinregulierung haben an verschiedenen Standorten im Rheintal ihre Stützpunkte und arbeiten grundsätzlich allein. Dennoch trifft man sich mehrmals am Tag für Rapporte und allenfalls die Ergreifung von Massnahmen. Der Rhein betrifft alle und Katastrophen kennen keine Landesgrenzen. Im Sinne davon ist der Stützpunkt Mäder zwar im Vorarlberg, deswegen aber für das Rheintal nicht weniger wichtig.

Fabian Alexander Meyer
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