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Region Rheintal
08.05.2025

Regionales Baumquartett zeigt Bedeutung von Siedlungsbäumen

Sie haben gemeinsam das Baumquartett ermöglicht: Jennifer Jensen-Zünd, Karl Zünd, Esther Gächter-Kobler, Ruedi Mattle, Karl Zoller, Sabina Saggioro, Thomas Oesch, Irene Schocher
Sie haben gemeinsam das Baumquartett ermöglicht: Jennifer Jensen-Zünd, Karl Zünd, Esther Gächter-Kobler, Ruedi Mattle, Karl Zoller, Sabina Saggioro, Thomas Oesch, Irene Schocher Bild: zVg
Um auf die Bedeutung alter Bäume in Siedlungen aufmerksam zu machen, hat die Fachgruppe Siedlung und Landschaft des Vereins St.Galler Rheintal mit finanzieller Unterstützung der Karl Zünd Stiftung ein besonderes Baumquartett lanciert: Es zeigt eindrückliche Bäume aus den zwölf Mitgliedsgemeinden – von St.Margrethen bis Rüthi – und vermittelt wichtige Fakten zur Biodiversität.

Je dichter die Siedlungen, desto wichtiger werden Grünräume. Bäume im urbanen Raum spenden Schatten, kühlen das Mikroklima, wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um und steigern das Wohlbefinden der Bevölkerung.

Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren, Pflanzen, Pilzen und Flechten – und wirken damit als Schlüsselträger der Biodiversität im Siedlungsraum. Nicht zuletzt tragen sie mit Vogelstimmen, rauschendem Blätterdach und ästhetischer Präsenz zur Lebensqualität und psychischen Gesundheit bei. 

Ein Quartett mit Charakter 

Im Zentrum des Projekts stehen vier markante Bäume aus jeder der zwölf Mitgliedsgemeinden. Die Auswahl erfolgte durch die Gemeinden selbst – nach Kriterien wie Alter, Wuchsform, Besonderheit oder Standort. Die Fotografien, aufgenommen zwischen Mai und August 2024, zeigen die Bäume stets im Kontext ihres Umfelds, um ihre städtebauliche Bedeutung sichtbar zu machen. 

Besonders häufig vertreten sind Linden, Buchen und Eichen. Ihre Präsenz ist kein Zufall: Diese heimischen Arten sind robust, ökologisch wertvoll und werden sehr alt.

Die Rotbuche – auch «Mutter des Waldes» genannt – gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und Geborgenheit. Die Linde ist ein traditioneller Ort des Zusammenkommens und Sinnbild der Gemeinschaft. Die Eiche steht für Stärke und Beständigkeit – ein wahrer Lebensbaum. 

Zahlen, die Wurzeln schlagen 

Zu jedem Baum im Quartett sind seine spannenden Kennzahlen ermittelt worden – von Höhe, Volumen und Stammumfang über das geschätzte Alter und die mittlere Blattfläche bis hin zur CO₂-Aufnahme in seinem Holz und Blattwerk. Auch der sogenannte Biodiversitätsindex, ein Fachwert zur ökologischen Bedeutung einer Baumart, ist aufgeführt.

Die Werte der Geometrie wurden vor Ort gemessen. Daraus wurden Volumen und CO₂-Bindung berechnet Im Beiblatt zum Quartett wird transparent kommuniziert, dass  etwa die Angaben zum Alter und zur CO₂-Bindung nur geschätzt werden konnten . 

Grundsätze für die Weiterentwicklung des Baumbestandes 

Im Beiblatt werden auch die vier  Ziele genannt, welche die Gemeinden und Private bei der Pflege und Weiterentwicklung ihres Baumbestands leiten sollen: 

  • Alte Bäume erhalten und junge nachpflanzen 
  • Heimische Arten fördern, invasive Neophyten ersetzen 
  • Vielfältige Baumarten pflanzen 
  • Standorte und Arten gezielt und zukunftsorientiert wählen – auch hinsichtlich Klimaresistenz 

Mit dem Baumquartett setzt der Verein St.Galler Rheintal ein spielerisches, aber inhaltlich fundiertes Zeichen für den Wert und Erhalt von Siedlungsbäumen. Es ist ein Appell an Bevölkerung und Entscheidungsträger zugleich, Bäume nicht nur als Zierde, sondern als essenziellen Bestandteil einer lebenswerten Siedlungsentwicklung zu begreifen. 

Bezugsquellen und Überblick 

Das Baumquartett «Siedlungsbäume St.Galler Rheintal» kann ab 14. Mai 2025 bei den Gemeinden im Einzugsgebiet des Vereins St.Galler Rheintal, also zwischen St.Margrethen und Rüthi bezogen werden. 

Unter diesem Link gibt es eine Übersicht über die Standorte der ausgewählten Bäume: https://regionrheintal.ch/baumquartett/ 

pd/tan
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