B. und der König erzählt die Geschichte von Ruth Webers Grosstante, die im Buch Berta heisst und eine junge Frau im ländlichen Appenzell zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist. In einer Zeit, in der Frauen auf Haushalt und Kindererziehung beschränkt waren, sehnt sich Berta nach einem selbstbestimmten Leben.
Zwischen Sehnsucht, Selbstbestimmung und Krise
Sie verlässt ihr Heimatdorf, arbeitet zunächst als Dienstmagd in der Stadt und tritt später in ein Kloster ein, um den gesellschaftlichen Zwängen zu entkommen. Doch der erhoffte Zugang zum Glauben und die innere Einkehr bleiben aus. Stattdessen gerät Berta in eine seelische Krise und landet später in einer Heilanstalt.
Die Figur der Berta geht wie erwähnt auf die Grosstante Ruth Webers zurück, deren Lebensgeschichte sie mithilfe von Zeitzeugenberichten sowie mit viel Feingefühl und Fantasie zu einer eindrucksvollen und berührenden Biografie ausgestaltet hat.
Inspiration und Herausforderung
Während der Lesung sprach Ruth Weber auch über die Inspiration hinter ihrem Werk und die Herausforderungen des Schreibens. Besonders wichtig sei ihr eine authentische Darstellung der historischen Lebensrealitäten. Das ist ihr gelungen.
Und ebenso überzeugend gelingt es ihr, mit kraftvoller und zugleich feinfühliger Sprache die inneren Konflikte ihrer Protagonistin Berta spürbar zu machen.
Das Publikum bedankte sich mit herzlichem Applaus für die inspirierende Lesung der Schriftstellerin.