Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Fussball Regional
22.04.2025
22.04.2025 20:32 Uhr

Kurswechsel auf dem Kolbenstein: Shoshi im Sommer weg, Brunner übernimmt

Im Sommer ist für Besart Shoshi Schluss auf dem Kolbenstein.
Im Sommer ist für Besart Shoshi Schluss auf dem Kolbenstein. Bild: Ulrike Huber
Der FC Montlingen und Besart Shoshi trennen sich am Ende der laufenden Saison. Der Vertrag des Cheftrainers wird nach anderthalbjähriger Tätigkeit nicht mehr verlängert. Ab kommender Spielzeit schwingt Ex-Altstätten-Coach Adrian Brunner das Zepter auf dem Kolbenstein.

Was die Spatzen schon länger von den Dächern pfeifen, ist nun Tatsache. Besart Shoshis Vertrag als Cheftrainer wird im kommenden Sommer nicht verlängert. Er wird ersetzt durch Adrian Brunner, der bis letzten Winter äusserst erfolgreich den FC Altstätten trainiert hat. 

Shoshi übernahm die Oberrheintaler im Winter 2023/2024 auf einem Abstiegsplatz und führte das Team im Verlauf der Rückrunde auf einen sicheren Mittelfeldplatz. Anfangs der laufenden Saison und nach wuchtigen Transferaktivitäten unter der Ägide von Sportchef Norbert Lüchinger erwartete man die Kolbensteiner in der laufenden Saison in der Tabelle weit vorne. Der mässige Mittelfeldplatz in der Winterpause und vor allem die fehlende Entwicklung in der Vorrunde war dann einer Gründe für die Entscheidung, den auslaufenden Vertrag des 37-Jährigen nicht zu verlängern. 

Starke Rückrunde

Der Start in die Rückrunde mit einem knappen Kader nach diversen Abgängen in Winterpause glückte der Shoshi-Elf mit zehn Punkten aus fünf Spielen durchaus. Nichtsdestotrotz kamen im Umfeld des Vereins seit anfangs der Rückrunde immer wieder Gerüchte auf, dass für den aktuellen Cheftrainer Ende der Saison Schluss sein könnte.

Nach dem 4:0-Auswärtssieg am Ostersamstag in Buchs hat der Montlinger Cheftrainer aufgrund der immer lauter werdenden Gerüchten ein Gespräch mit Präsident Dominik Sieber und Sportchef Norbert Lüchinger verlangt und dort von sich aus mitgeteilt, dass er seinen Vertrag im Sommer nicht verlängern werde. Damit ist er den Montlinger Vereinsverantwortlichen mit seiner Entscheidung wohl zuvor gekommen. Der Grundsatzentscheid, Shoshi durch Brunner zu ersetzen, ist auf dem Kolbenstein wohl schon länger gereift.

Vorwurf der zu wenig vorhandenen Juniorenintegration

«Wir haben bei den A- und B-Junioren rund neun Perspektivspieler, die wir kurz- und mittelfristig in das Fanionteam einbauen wollen», sagt Sportchef Norbert Lüchinger gegenüber rheintal24. Diese Entwicklung kam nach der Winterpause ziemlich ins Stocken. Pikanter Hintergrund: Diverse A-Junioren, die zwar einen Teil der Vorbereitung mit der ersten Mannschaft absolviert haben, wollten unisono die Rückrunde nicht mit dem Fanionteam bestreiten, obwohl diese Spieler im Vorfeld in einem Gespräch mit Shoshi den Verbleib im Fanionteam zugesagt haben sollen. Als nachträgliche Gründe führten die Jungspunde die bessere Trainingsqualität und Stimmung beim Team der A-Junioren unter Florian Scharrenbroich ins Feld. 

Primäre Zielsetzung erreicht

Besarts Shoshis anderthalb Jahre in Montlingen als gescheitert zu betrachten, wäre aber komplett falsch. Den Ligaerhalt - mit damals in der Winterpause kräftig verstärkter Mannschaft notabene - hat er in seinem ersten halben Jahr souverän geschafft. Am Schluss ist er nach der Transferoffensive an den gestiegenen Erwartungen gescheitert.

In der Vorrunde ist es ihm nicht gelungen, der Mannschaft ein eigentliches Gesicht zu geben. Fehlende Resultate, vor allem zu viele Unentschieden, wurden den hohen sportlichen Erwartungen nicht gerecht. Nichtsdestotrotz: Der 37-Jährige kann im Sommer den Kolbenstein durchaus mit erhobenem Haupt verlassen. Und sogar die Saisonzielsetzung - das Erreichen eines Top3-Platzes - ist mittlerweile mit nur noch drei Punkten Rückstand auf Romanshorn wieder realistisch. 

Nach halbjähriger Pause kehrt Adrian Brunner auf die Rheintaler Fussballplätze zurück. Bild: Ulrike Huber

Brunner soll Junge wie in Altstätten fördern

Mit Adrian Brunner folgt nun ein Übungsleiter, der in Altstätten bewiesen hat, dass er junge Spieler entwickeln kann. Zünd, Walt, Stüdli oder die Gebrüder Langenegger sind nur einige Beispiele dafür. Der in Kriessern wohnhafte 45-Jährige bringt auch eine Art Aura des Erfolgs mit.

Mit den Städtli-Kickern gelang ihm eine unglaubliche Wiedergeburt in Form von zwei Aufstiegen und einem Cupsieg innerhalb von dreieinhalb Jahren nach dem Abstieg in die 3. Liga. In Montlingen soll er nun den Generationenwechsel einleiten und umsetzen. Gemäss Norbert Lüchinger sucht man noch einen Co-Trainer. Und dieser wird nicht Sahin Irisme heissen. Man suche hier einen Mann aus den eigenen Reihen, teilt Lüchinger abschliessend mit. 

Die offizielle Medienmitteilung des FC Montlingen finden Sie unten am Artikel. Der Trainerwechsel ist auch Thema in der morgigen Folge des Rheintal24-Fussballtalks «Schottisch halbhoch». 

red/rheintal24
Demnächst