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Oberriet
30.03.2025
30.03.2025 13:12 Uhr

Zukunftsweisende Entscheidungen - Kolbenstein 2030 wird Realität

Gemeindepräsident Rolf Huber führte durch die Versammlung.
Gemeindepräsident Rolf Huber führte durch die Versammlung. Bild: Astrid Nakhostin
Etwa doppelt so viele Stimmberechtigte wie im Vorjahr fanden sich am Freitagabend zur Bürgerversammlung der politischen Gemeinde in der katholischen Kirche Oberriet ein. Grund für das überaus grosse Interesse war der geplante Investitionsbeitrag der Gemeinde an den FC Montlingen für das Projekt «Kolbenstein 2030». Auch in diesem Jahr herrschte an der Versammlung gute Stimmung. Sämtliche, für die Gemeinde zum Teil zukunftsweisenden Vorlagen und Anträge wurden einstimmig oder mit sehr grosser Mehrheit gutgeheissen.

Die Katholische Kirche platzte am vergangenen Freitag fast aus allen Nähten, ein Teil der Anwesenden musste die Bürgerversammlung gar stehend mitverfolgen. Dies allerdings nicht allzu lange: Denn erneut führte Gemeindepräsident Rolf Huber sehr zügig in gut einer halben Stunde durch den offiziellen Teil der Veranstaltung.

Gemeinderat hat sich «verkalkuliert»

«Der Gemeinderat und alle angestellten Mitarbeitenden blicken auf ein interessantes und arbeitsintensives Jahr zurück», stellte er zu Beginn fest. «Verkalkuliert» habe sich der Gemeinderat im zurückliegenden Jahr: «Für 2024 wurde ein Aufwandsüberschuss von 2‘38 Millionen Franken budgetiert, tatsächlich erzielt wurde jedoch ein Ertragsüberschuss von 1‘05 Millionen», erläuterte Rolf Huber nicht ganz ohne Stolz. 

Nach Einlage von einer Million für die Vorfinanzierung des Werkhofneubaus schliesst die Rechnung 2024 mit einem Ertragsüberschuss von 53‘929 Franken ab. Grund für den Ertragsüberschuss ist zum einen, dass für die Schulen rund 900'000 Franken weniger benötigt wurden als angenommen. Zum anderen wurden höhere Einnahmen aus Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuern sowie aus Kapital- und Gewinnsteuern der juristischen Personen verbucht. 

Die Jahresrechnung wie auch die Abschlüsse der Elektrizitätsversorgung und der Wasserversorgung wurden einstimmig bewilligt – für den Gemeindepräsidenten ein Vertrauensbeweis in den Gemeinderat und die Mitarbeitenden der einzelnen Abteilungen.

Steuerpolitik könnte sich in den kommenden Jahren ändern

Ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen wurde auch das Budget und der Steuerplan 2025 mit einer geplanten Steuersenkung von vier Prozent angenommen. «Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die Steuerpolitik in den letzten Jahren richtig war», so Rolf Huber.

Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass der Steuerfuss eines Tages wieder steigen würde. Denn auf Kantons- und Bundesebene gebe es Sparpakete, die eine Lastenverschiebung auf die unterste Gemeindeebene zur Folge hätten. Man wisse heute jedoch noch nicht, wann dies eintreffe.

«Wegweisender Entscheid für die Zukunft der Gemeinde»

Als «wegweisenden Entscheid für die Zukunft der Gemeinde» bezeichnete er, dass der Antrag für den Erwerb des Grundstücks 2519 Studen Montlingen einstimmig bewilligt wurde.

Der Verwendungszweck dieses Grundstücks sei nicht etwa der Verkauf als zukünftiges Bauland: Vielmehr solle das Land der Entwicklung der KITA, der Spielgruppe, dem Mittagstisch, der Pfadi und anderen sozialen Einrichtungen dienen.

Grosser Andrang bei der Versammlung. Bild: Astrid Nakhostin

Grosse Mehrheit für «Projekt Kolbenstein 2030»

Das wohl grösste Interesse des Publikums galt der Zukunft des FC Montlingen. Dieser ist mit über 400 Mitgliedern und 230 Juniorinnen und Junioren einer der grössten Vereine in der Gemeinde.

Damit steht der Verein aber gemäss dem Gemeindepräsidenten auch vor «Herausforderungen an die Infrastruktur». Diese umfassen die Realisierung eines Kunstrasenspielfeldes und die Erweiterung der Parkplätze sowie die Sanierung des Hauptplatzes und Trainingsplatzes Kolbenstein. 

Der FC hat dazu Visionen für die Zukunft, namentlich das Projekt «Kolbenstein 2030», entwickelt. Für das umfangreiche Projekt benötigt der Verein Unterstützung von der öffentlichen Hand in Höhe von 3,0715 Millionen Franken. Diesem Investitionsbeitrag, inklusive des damit zusammenhängenden Kaufs von drei Grundstücken, stimmten die Anwesenden mit grosser Mehrheit und nur vereinzelten Enthaltungen und Gegenstimmen zu. 

Der Gemeindepräsident bedankte sich dafür herzlich, insbesondere auch im Namen der sich sportlich betätigenden Jugend.

Dank an Behörden- und Kommissionsmitglieder

Zum Abschluss würdigte Rolf Huber den Einsatz der Behörden- und Kommissionsmitglieder, die mit der 2024 zu Ende gegangenen Amtsdauer zurückgetreten sind. Gleichzeitig begrüsste er die neuen Mitglieder des Gemeinderats und der GPK, die per 1. Januar 2025 ihre Tätigkeit aufgenommen haben.

Ein weiteres Dankeschön galt den Mitarbeitenden in der Verwaltung, dem Werkhof, der Wasserversorgung und den Angehörigen der Feuerwehr sowie allen anderen, die sich zum Teil auch ehrenamtlich für die Gemeinde einsetzen.

Der anschliessende Apéro riche fand aufgrund der grossen Teilnehmerzahl erneut in der Bildstöcklihalle und nicht wie eigentlich vorgesehen in der Mehrzweckhalle Burgwies statt.

Astrid Nakhostin