Beim in diesem Leserbrief behandelten Artikel bezieht sich Elisabeth Vetsch auf einen Leserbrief von Armin Ritter.
«Wäre eine Bankrott-Erklärung der SFS»

In seinem Gast-Kommentar «Mit ehrlicher Argumentation knapp gescheitert» vom 10. Februar 2025 wirft der Verfasser Armin Ritter der IG Gegenwind Au-Heerbrugg Polemik vor. Der Begriff «Polemik» beschreibt einen scharfen Meinungsstreit, bei dem der Gegner persönlich und ohne sachliche Argumente angegriffen wird. Ziel einer Polemik ist, die eigene Meinung auch dann durchzusetzen, wenn belastbare Fakten oder substanzielle Argumente fehlen.
Bankrott-Erklärung der SFS
Kann Herr Ritter eine einzige Aussage der IG Gegenwind Au-Heerbrugg zitieren, in der die IG polemisiert? Kann er nicht, denn die IG hat weder die SFS noch ihren CEO persönlich und ohne sachliche Argumente angegriffen. Die Argumente der IG waren und sind stichhaltig und durchaus durch diverse Studien zu beweisen. Nur werden diese Studien durch die Pro-Wind-Bewegung einfach negiert oder als unhaltbar bezeichnet (wie die von Ralph Bauert, HEV Winterthur betreffend Wertverlust von Immobilien). Da wird von der SFS sogar das Gegenteil behauptet.
Liegt da eine fundierte Studie vor? Mitnichten! Herr Ritter versucht in seinem Kommentar, einen Wertverlust von Immobilien herbeizureden, wenn die SFS evtl. Arbeitsplätze auslagert. Ist die SFS auf eine WKA von 220 m Höhe mit Geringstabstand zu Wohngebieten angewiesen, um eine Effizienzsteigerung von 6 % zu erreichen? Ist die SFS nun ohne WKA gezwungen, ihre Produktion nach Brandenburg zu verlagern und am Standort Au-Heerbrugg Stellen abzubauen? Das wäre eine Bankrott-Erklärung der SFS!
Mündige und selbstdenkende Bürger
Herr Ritter betont, dass diese Argumente von der SFS nicht ins Spiel gebracht wurden. Als veränderte Zukunftsperspektive sei nur erwähnt worden, dass der oberirdische Teil der Windturbine jederzeit, wenn die Turbine effektiv ineffizient und als nicht mehr erforderlich erachtet wird, abgebaut werden kann. Das heisst also, man baut ein Riesenmonster mitten in ein Wohngebiet und falls sie nicht effizient ist, baut man sie wieder ab. Oberirdisch! Und was passiert mit den X-Tonnen Beton im Boden? Kein Problem, zubetoniert ist zubetoniert, oder?
Die IG Gegenwind Au-Heerbrugg hat sich immer bemüht, sachlich und auf Augenhöhe zu argumentieren. Leserbriefe von besorgten Bürgern, die ihre Ansichten zu dieser WKA zum Ausdruck bringen und diese hinterfragen, ist das ganz sicher keine Polemik. Den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Au und der IG nun vorzuwerfen, sie hätten sich im Abstimmungskampf unsachlich verhalten, ist ziemlich billig! Eines kann ich Herrn Ritter versichern: Wir wussten genau, warum wir an der Urne ein JA abgegeben haben! Wir sind mündige und selbstdenkende Bürger.
Herr Ritter sollte sich vielleicht einmal einen Erfahrungsbericht von Menschen, die in der Nähe solcher WKA leben, zu Gemüte führen (https://fuer-sinnvolle-energie.de/mein-leben-in-der-naehe-von-windraedern).
Elisabeth Vetsch, 9434 Au
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Redaktion rheintal24