Ein Gamer aus Leidenschaft
Im Progy Rebstein gibt es Plätze für 80 Teilnehmer, allesamt voll ausgestattet mit allem, was man braucht, um gemeinsam Klassiker wie beispielsweise den Taktik-Shooter «Counterstrike» oder seit einiger Zeit auch den lange heiss ersehnten Nachfolger «Counterstrike 2» spielen zu können. Ein Catering sorgt für das leibliche Wohl und auch Schlafplätze gibt es nebenan – erstreckt sich das Event doch über mehrere Tage und Nächte.
Solch ein Projekt braucht Leidenschaft. Leidenschaft, die Marcel Thurnheer, Mitglied des Vorstands und OK-Präsident, hat. «Gaming ist mein Hobby. Ich spiele seit über 20 Jahren das Spiel Counter-Strike. Ich liebe die Herausforderung, als Team zu gewinnen und einfach zusammen Spass zu haben. Nebenbei spiele ich auch noch Hogwarts Legacy und DayZ.» Als Erklärung: In Hogwarts Legacy erlebt man Abenteuer im Universum von Harry Potter, in DayZ kämpft man ums Überleben nach einer Apokalypse mit Untoten.
20 Jahre sind eine lange Zeit. Während dieses Zeitraums verschieben sich die Interessen immer weiter. Hat man früher noch die ganze Nacht durchgespielt, merkt man heute, dass man teilweise wochenlang ohne Gaming auskommt. «Und genau da sind für mich LAN-Parties wie die Jintan Lan wichtig, denn hier kann ich in die Gaming-Welt abtauchen. Denn Vollzeitgamer bin ich schon lange nicht mehr. Manchmal spiele ich fast täglich und dann gibt es wieder eine Phase, in welcher ich wochenlang nichts anfasse.»
«Das Rheintal ist einfach noch nicht soweit»
Damit aber dennoch die Leidenschaft weitergetragen wird und sich die Gamer aus dem Rheintal vereinen können, wurde der Verein von leidenschaftlichen Gamern gegründet. Später stiessen auch Thurnheer und weitere Interessierte zum «Jintan Clan». «Aktuell haben wir bereits über 30 Mitglieder.»
Ein solcher Verein ist auch bitter nötig, «denn das Rheintal ist sehr still und für sich. Erst seitdem wir öffentliche Veranstaltungen machen, lernen wir neue Gamer kennen. Letztens machten wir Bekanntschaft mit einem Vorarlberger Verein, von dem wir davor noch nie gehört haben.» Ausserdem gebe es hier auch Hersteller von Racing Seats (damit können Autorennen simuliert werden), eine Bar mit Turnieren, eine Bar mit Arcade-Automaten und ein Anbieter für VR und Formula-Racing. Das Potenzial ist also da, wird aber noch zu wenig genutzt.
Vor allem E-Sports, also Wettkämpfe gegen Spieler entweder lokal, national oder gar global, sind hier stark untervertreten. Auch wenn Gaming längst auch im Rheintal angekommen ist, so ist man hier dennoch noch lange nicht so weit, wie man es wohl gerne wäre. «Wir als Rheintaler Gamingverein fördern zwar das Zusammenspielen, aber sind nicht direkt im E-Sports tätig. Das Rheintal ist einfach noch nicht soweit.» LAN-Parties seien hierbei ein guter Anfang.