«Ich bin enorm emotional», sagt Roland Kohler, Präsident des St.Galler Blasmusikverbandes, als er auf den vergangenen Anlass zurückblickt. Es scheint immer noch unfassbar, was die rund 3’500 Musiker hier geleistet haben. «Als ich die Menge an Musikanten und deren Enthusiasmus gesehen habe – das macht mich auch jetzt rückblickend noch sehr emotional.»
Auch von den Musikern habe er nur positives Feedback bekommen. «Die vielen lachenden Gesichter und die gute Stimmung bleiben mir besonders in Erinnerung. Das ganze Dorf hat sich in eine Festwirtschaft verwandelt.» Ergo: Der Weltrekord war ein emotionales Ereignis für alle. Dieses Grossereignis zog zwischen 500 und 1000 Leute an, wie Augenzeugen berichten. Die Stimmung sei festlich gewesen und voller Vorfreude. Nach einem sehr regnerischen Morgen tauchte die Sonne zwischen den Wolken auf und bereitete den Zuschauern und Musikern das perfekte Wetter, was die Stimmung noch zusätzlich anhob.
«Da samma dabei»
Doch bis es überhaupt mal zu diesem Punkt kam, dauerte es rund zwei Jahre. Damals begannen die Planungen für das Jubiläum des St.Galler Blasmusikverbandes. «Ich wollte mir etwas Besonderes einfallen lassen. Es sollte mehr sein als nur ein Programm, das bestenfalls einen ganzen Tag füllt.» Auf der Suche nach Ideen stösst Kohler auf ein Foto des weltweit längsten Zuges. Dieses zeigt, wie ein 1'906 Meter langer Zug über den Albula fährt. «Da kam mir die zündende und wohl auch etwas spezielle Idee, dass wir ebenfalls einen Weltrekord aufstellen könnten – und zwar als Musikveranstaltung mit den meisten Musikanten, die Seite an Seite musizieren. Das hat es noch nie gegeben.»
Der Vorstand, dem er anschliessend die Idee vorstellte, war begeistert. Schnell fingen die Vorbereitungen an. «Am Anfang stand das Konzept, in welchem wir unsere grundlegenden Ideen festhielten. Wir mussten den geeigneten Ort, die geeignete Zeit und vor allem auch die geeigneten Mittel finden.» Lange konnten die St.Galler ihre Pläne nicht unter Verschluss halten; die Vorarlberger bekamen Wind von der Sache und machten mit. «Da samma dabei», schliesslich feiern auch die Österreicher und deren Vorarlberger Blasmusikverband ein Jubiläum. Gemeinsam arbeiten sie den Plan aus – und einigen sich darauf, den Weltrekord zwischen Koblach und Montlingen zu erspielen.