«Ich wollte diese Oper hier schon machen, als ich in Bregenz erstmals angetreten bin», sagt Stölzl. Er habe für Der Freischütz bewusst eine ganz andere Form gewählt als für Rigoletto: «Der Ort, den wir hier ganz nah am Zuschauerraum geschaffen haben, ist eine magisch-poetische Welt, die man fast haptisch greifen kann. Die romantische Schauergeschichte, die die Basis des Freischütz bildet, haben wir durch und durch umarmt. Bei uns wird sich in dieser Oper, die eigentlich zur Hälfte Sprechtheater ist, vieles durchdringen und verdichten. Dazu kommen Toneffekte: heulende Wölfe, knirschendes Eis, Schüsse und Donner».
Unheimliche Atmosphäre
Frösteln trotz Sommerhitze sollen die Besucher ob der unheimlichen Atmosphäre des halb im Wasser versunkenen Dorfes, das wünscht sich der Regisseur: «Der Freischütz ist im Grunde eine dunkle Faust-Geschichte: Max verkauft seine Seele für ein irdisches Glück und bezahlt bitter dafür. In den zugigen Hütten werden essenzielle Konflikte ausgetragen, es wird mit harten Bandagen gekämpft.»