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Vorarlberg
09.07.2024
09.07.2024 16:35 Uhr

Auf der Seebühne ein winterlicher «Freischütz»

Ein erster Einblick auf die Proben zum «Freischütz»
Ein erster Einblick auf die Proben zum «Freischütz» Bild: pd Anja Koehler
Zweimal täglich sind die Mitwirkenden des Spiels auf dem See in Philipp Stölzls winterlichem Freischütz-Dorf derzeit in Aktion. Noch wird grossteils ohne Kostüm Doch schon am kommenden Samstag wird Carl Maria von Webers 1821 uraufgeführte Oper Der Freischütz bei der Klavierhauptprobe erstmals unter Originalbedingungen gespielt.

«Ich wollte diese Oper hier schon machen, als ich in Bregenz erstmals angetreten bin», sagt Stölzl. Er habe für Der Freischütz bewusst eine ganz andere Form gewählt als für Rigoletto: «Der Ort, den wir hier ganz nah am Zuschauerraum geschaffen haben, ist eine magisch-poetische Welt, die man fast haptisch greifen kann. Die romantische Schauergeschichte, die die Basis des Freischütz bildet, haben wir durch und durch umarmt. Bei uns wird sich in dieser Oper, die eigentlich zur Hälfte Sprechtheater ist, vieles durchdringen und verdichten. Dazu kommen Toneffekte: heulende Wölfe, knirschendes Eis, Schüsse und Donner».

Unheimliche Atmosphäre

Frösteln trotz Sommerhitze sollen die Besucher ob der unheimlichen Atmosphäre des halb im Wasser versunkenen Dorfes, das wünscht sich der Regisseur: «Der Freischütz ist im Grunde eine dunkle Faust-Geschichte: Max verkauft seine Seele für ein irdisches Glück und bezahlt bitter dafür. In den zugigen Hütten werden essenzielle Konflikte ausgetragen, es wird mit harten Bandagen gekämpft.»

Regisseur Philipp Stölzl Bild: pd Anja Koehler

Ab 17. Juli erstmals auf der Seebühne zu sehen

Carl Maria von Webers Der Freischütz ist ab 17. Juli 2024 erstmals auf der Bregenzer Seebühne zu sehen. Für Regie, Bühnenbild und Lichtdesign zeichnet der Münchner Philipp Stölzl verantwortlich, der nach seinem gefeierten Rigoletto, dem Spiel auf dem See 2019/21, an den Bodensee zurückgekehrt ist. Es dirigieren Conductor in Residence Enrique Mazzola, der auch bei Rigoletto die musikalische Leitung innehatte, und Erina Yashima. 

Für das Spiel auf dem See 2024 sind an 28 Abenden insgesamt rund 199.000 Tickets aufgelegt (inkl. Generalprobe und Young People’s Night), die Auslastungszahlen liegen auf dem sehr guten Niveau der Seebühnenproduktionen Carmen 2017/18 und Rigoletto 2019/21. Vor allem für die Vorstellungen von Der Freischütz im August sind noch Karten erhältlich.

Programm für mehr als 227.000 Besucher

Die 78. Bregenzer Festspiele bieten von 17. Juli bis 18. August 2024 fünf Sommerwochen lang ein vielschichtiges und abwechslungsreiches Programm für mehr als 227.000 Besucher:innen. Neben dem spektakulären Freischütz auf der Seebühne und dem Opernthriller Tancredi im Festspielhaus erwarten das Publikum mit Unmögliche Verbindung und Hold Your Breath zwei Uraufführungen auf der Werkstattbühne, die Opernstudio-Produktion von Rossinis Der Ehevertrag und Puccinis Gianni Schicchi, das Theatergastspiel Mondmilch trinken sowie große und kleine Konzerte im Festspielhaus, Seestudio und im Kunsthaus Bregenz. 

Die Bregenzer Festspiele 2024 finden von 17. Juli bis 18. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.

pd/rheintal24/gmh