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Altstätten
04.05.2024
06.05.2024 08:44 Uhr

Hochkarätige Besetzung am Rhema Start-up-Forum

Bild: Fabian A. Meyer
Die Rhema stand am Freitag, 03. Mai voll unter dem Zeichen des Jungunternehmertums. Verschiedene spannende Referate, Einblicke und neue Kontakte warteten auf die Anwesenden.

Während etwas mehr als zwei Stunden wurden die Besucher dabei in die Welt der Unternehmensgründung entführt, bekamen wertvolle Einblicke und konnten neue Bekanntschaften knüpfen.

Den Anfang machte Phil Dankner, Event Manager vom Institut für Jungunternehmen IFJ. «Es ist okay, nach den Sternen zu greifen, doch man hebt zu schnell ab und verliert den Boden unter den Füssen.» Damit meint er, dass Gründer zu schnell übermütig werden und sich eher überschätzen. Daher gebe es Wegbegleiter wie das IFJ. «Es braucht Mut und Leidenschaft – aber auch eine helfende Hand.»

IFJ und Startfeld – die perfekten Partner

Eine solche helfende Hand gibt es aber auch beim nächsten Gast: Peter Frischknecht ist Co-Founder von Startfeld. «Unternehmen mit Wachstumsambitionen sind hier genau richtig.» Kontakte, Wissen und Geld – von alle dem können Startups nie genug haben.

Gründer werden daher innerhalb all dieser Phasen durch die Experten von Startfeld unterstützt – damit das Unternehmen auf dem bestmöglichen Weg ist. Startfeld sei daher die beste Anlaufstelle.

Phil Dankner, Event Manager IFJ Bild: Fabian A. Meyer

Über sich selber hinauswachsen

Dann war es Zeit für den ersten richtigen Redner. Und das war niemand Geringeres als der Buchautor Andy Stieger. Der Rheintaler lancierte vor Kurzem sein eigenes Buch namens «20 Days». Darin wird behandelt, wie man innert 20 Tagen sein eigenes Leben umkrempeln und seine persönlichen Ziele erreichen kann. So wie auch er es getan hat.

«Ich habe mit viel Einsatz und mentaler Stärke gelernt, über mich selbst hinauszuwachsen.» Der Rheintaler konnte sich nämlich nie für Jogging begeistern, fand den Sport gar langweilig. Und doch schaffte er es, einen 100km-Lauf zu meistern. Dafür habe er monatelang trainiert; den Grundstein legte die Teilnahme am Altstädter Städtlilauf und später ein Marathon. All diese Vorbereitungen zielten darauf ab, den 100km-Lauf zu schaffen. Und als es dann so weit war, konnte Stieger es kaum fassen: «Wir rannten in der Nacht los und kamen am nächsten Nachmittag im Ziel an.»

Das sei eine sehr atemberaubende Erfahrung für ihn gewesen. Und habe ihm gezeigt, dass man alles schaffen kann, wenn die mentale Stärke und der Wille da sind. Das gelte auch für Gründer und Start-ups. «Und wissen Sie was? Ich habe noch nicht genug. Als nächstes werde ich am Iron Man teilnehmen!»

Andy Stieger, Buchautor «20 Days» Bild: Fabian A. Meyer

Künstliche Intelligenz als Chance statt als Risiko

Marathons laufen – das können nur Menschen. Auch das Entwickeln von mentaler Stärke ist ein Privileg, welches unserer Art vorbehalten ist – doch auch Maschinen können Erfahrungen sammeln und lernen – beispielsweise mit der künstlichen Intelligenz. Und genau davon handelte das nächste Thema.

Marc Becker, Co-Founder vom Rheintaler «KI Studio», erklärt, wie die KI und die Gründerszene zusammenhängen – und wie man Hand in Hand arbeiten kann. «Aus der heutigen Zeit ist die künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken.» Daher solle man sich damit befassen, sich nicht davor verschliessen. «Bereits jetzt kann man rund 30 Prozent an Arbeitszeit einsparen, wenn man künstliche Intelligenz verwendet.»

Konkret wurden drei Produkte vorgestellt – ChatGPT, Notion und Canva. ChatGPT ist dabei wohl das Bekannteste. Dieses Programm kann beispielsweise bei der Entscheidungsfindung, der Erstellung von Produkttexten, Präsentationen, Mails, etc. helfen. Perfekt also für Neuunternehmer, die noch etwas Starthilfe oder zumindest eine Inspiration brauchen.

Notion wiederum hilft bei der Organisation von täglichen Aufgaben und der Zusammenarbeit im Team. Canva wiederum kann einfache Bildbearbeitungsaufträge übernehmen, erstellt ansprechende Präsentationen und kann je nach Abo auch selber Bilder generieren.

Wer sich in diesem Dschungel an Angeboten nicht mehr zurechtfindet, ist beim KI Studio gut aufgehoben. Die innovativen Rheintaler bieten unter anderem Kurse dafür an, wie man die KI richtig in das Unternehmen integriert, benutzt und weiterentwickelt.

Marc Becker, Co-Founder «KI Studio» Bild: Fabian A. Meyer

Mode zu fairen Bedingungen

Fast Fashion betrifft uns alle. Wir wollen tolle und gutaussehende Kleider. Doch viel zu oft werden diese neuen Modetrends auf dem Rücken von tausenden unterbezahlten und unter prekären Bedingungen arbeitenden Menschen ausgetragen. Ausserdem ist auch die verursachte Umweltverschmutzung ein grosses Thema.

Das Heidener Start-up «We Trust» will diesem Trend ein Ende setzen. Vor Ort sind die beiden Gründungsmitglieder Arina Luisa Bertenyi und Sandro Breu. Hier werden die Kleidungsstücke nachhaltig und zu menschenwürdigen Bedingungen gefertigt. Anstatt Fast Fashion gibt es hier Slow Fashion. Mode, die bleibt. Das Unternehmen setzt sich daher für Sicherheit, faire Löhne und vor allem für Arbeitssicherheit ein. «Unsere Produktion ist in Portugal. Unter anderem, damit wir auch persönlich vorbeischauen können; das haben wir Anfang dieses Jahres gemacht.»

Das Unternehmen soll langsam und möglichst organisch wachsen. Ausserdem gibt es einen sogenannten «Inner Circle», in welchen die besten Kunden eingeladen werden. «Das sind nicht nur materielle Vorteile; wir sind eine Community, die die Welt gemeinsam besser machen will.» Das Ziel: Eine treibende Kraft in der Modeindustrie zu werden.

Sandro Breu und Arina Luisa Bertényi, beide Co-Founder von «We Trust» Bild: Fabian A. Meyer

Findmee sagt den Grossen den Kampf an

Als nächstes stand «Findmee» auf der Bühne. Das Unternehmen rund um CEO Kevin Willeit hat sich all denen verschrieben, die des Öfteren mal wichtige Dinge verlegen oder sogar verlieren. Beispielsweise ein Portemonnaie oder einen Hausschlüssel. Ziel ist es, mit einem kleinen handlichen Ortungsgerät den Standort des verlorenen Gegenstandes sichtbar zu machen.

Ja, Angebote von anderen Tech-Firmen gibt es, «doch diese zeigen bereits in einem Aussenquartier ein ungenaues Ortungsergebnis an, so auch gemäss Kassensturz. Mit Findmee wollen wir ein Gadget mit einer neuen Sendetechnik anbieten, das weltweit präzise den Standort des Gadgets anzeigt.» Noch in diesem Jahr soll das erste Produkt auf den Markt kommen. Anschliessend will man sich immer weiter entwickeln und beispielsweise ein Halsband für Haustiere auf den Markt bringen, wobei die Technik im Halsband integriert ist. «Ihre Suche hat jetzt ein Ende, denn Sie haben das beste Start-up gefunden – Findmee.» Mit diesem Wortspiel endet die Präsentation.

Kevin Willeit, Gründer von «Findmee» Bild: Fabian A. Meyer

Ein Team als essenzieller Bestandteil

Den Abschluss machte Fabian Lüchinger. Der Gründer von «YourStarter» setzt sich für eine gesunde Bevölkerung ein. Alle Menschen sollten sich schnell und einfach gesund ernähren können. «Ich kenne es von mir selber. Am Morgen aufstehen und noch eine halbe Stunde lang Früchte schneiden, nur damit man einen gesunden Snack hat… das ist nicht toll.» Daher habe er einen eigenen Shake entwickelt. Wasser rein, mixen, fertig ist das gesunde Frühstück.

Auf dem Markt ist YourStarter zwar erst ein halbes Jahr, doch kann Lüchinger bereits jetzt wertvolle Erfahrungen vorweisen und teilt diese gerne mit dem Publikum: «Rückschläge werden passieren. Der Weg ist steil und streng, doch wenn man das Ziel erreicht hat, fühlt man sich direkt besser und ist bereit für die nächste Challenge.»

Dazu kommt auch ein gutes Team: «Wenn du schnell vorwärtskommen willst, so gehe alleine. Wenn du weit kommen willst, so gehe zusammen.» Und natürlich: «Passion. Der Arbeitsaufwand kann extrem sein. Daher muss man zu 100 Prozent überzeugt sein von dem, was man macht. Ansonsten wird das nichts.»

Fabian Lüchinger, Gründer von «YourStarter» Bild: Fabian A. Meyer

Bei einem anschliessenden Apéro konnten weitere Kontakte geknüpft und neue Freundschaften geschlossen werden. Bei einem guten Essen und einem Bier liess man den Nachmittag ausklingen.

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Fabian Alexander Meyer