Ein bisher weit verbreitetes Narkosegas ist Desfluran. Laut Untersuchungen ist dieses Betäubungsmittel jedoch 2.500 mal klimaschädlicher als CO2. Einer der Gründe, weshalb die Spitäler des Kantons St.Gallen das Mittel nicht mehr einsetzen.
Narkosegase als Klimakiller?
Nur noch intravenöse Anästhesien
So teilte das Kantonsspital St.Gallen über Anfrage von rheintal24 mit, dass in den OPs schon seit annähernd 22 Jahren praktisch nur noch intravenöse Anästhesien durchgeführt und damit schon längst auf Nachhaltigkeit bei der Narkose geachtet werde.
«In den wenigen Fällen, wo eine intravenöse Narkose nicht möglich ist, das betrifft bei uns lediglich zwei Prozent aller Allgemeinanästhesien, kommt ausschliesslich Sevoflruan zum Einsatz. Und damit das am wenigsten klimaschädliche Narkosegas», so Philipp Lutz, Medienbeauftragter am Kantonsspital St.Gallen.
Mit Druckluft betriebene Atemgasfortleitungssysteme
Auch die mit Druckluft betriebenen Atemgasfortleitungssysteme, kommen kaum zur Verwendung. «Diese sind bei uns, auch zum Schutz des Personals, immer dann - und nur dann - in Betrieb, wenn Narkosegase verwendet wird, was bei uns aus den dargelegten Gründen selten ist.» Womit ebenfalls viel Energie eingespart wird.
Zu den für das Klima extrem schädlichen Mitteln gehört auch das Lachgas. Doch auch hier kann Philipp Lutz Entwarnung geben: «Auf unserer Geburtsstation wird teilweise auch Lachgas verwendet. Wenn, dann aber nur sehr kurz. Schätzungsweise benötigt bei uns jede vierte Schwangere, die spontan entbindet, kurz Lachgas. Entweder zur Überbrückung bis eine Periduralanästhesie (PDA) möglich ist oder am Ende der Austreibungsphase. Nur sehr selten über eine längere Zeit.»
Dies alles gelte auch für den für das Rheintal relevante Spitalsregion Rheintal Werdenberg Sarganserland. Das heisst, es werden in allen öffentlichen St.Galler Spitälern praktisch ausschliesslich intravenöse Anästhesien durchgeführt.