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Leserbrief
Eichberg
11.05.2022
13.05.2022 16:52 Uhr

«Auch er hat Hennen, die hochgezüchtet sind» - Leserbrief

Bild: Ulrike Huber
Rheintal24 war zu Besuch beim Legehennenbetrieb in Marbach. Und liess sich davon überzeugen, dass am Bauernhof der Familie Frei das Tierwohl mit an erster Stelle steht. Renato Werndli aus Eichberg hält in einem Leserbrief trotzdem nicht mit Kritik zurück.

Den vollständigen Artikel über den Legehennenbetrieb der Familie Frei in Marbach finden Sie hier

Leserbrief

Der beschriebene Marbacher Legehennen-Hof ist sicher überdurchschnittlich in Sachen Rücksichtnahme auf die Legehennen. Aber auch er muss die Hennen aus Betrieben kaufen, die die männlichen Kücken gleich nach dem Schlüpfen töten. Auch er hat Hennen, die hochgezüchtet sind, so dass sie zehnmal mehr Eier legen als wilde Hühner. Das zehrt dermaßen an ihren Calciumreserven, dass 97% Brustbeinbrüche haben.

Und auch er muss sie noch ganz jung nach kaum einem Viertel der natürlichen Lebenserwartung in die «normalen» Schlachthäuser bringen, wo fast im Akkord getötet werden muss ohne Rücksicht aufs Tierwohl. Warum nicht politisch kämpfen, dass die Subventionen endlich für pflanzenbasierte statt für tierliche Landwirtschaft fließen und den Hof umstellen und die endlosen Massaker an leidensfähigen Hennen aber auch Rinder, Schweine und Fische beenden?

Als Mediziner kann ich sogar bestätigen, dass auch die Gesundheit profitieren würde. Dies gilt leider nicht für alle! Sicher nicht für die Tiere und für die Umwelt. Wenn diese für uns wichtig sind, dann müssen wir den den Tierproduktekonsum aufgeben. Jetzt sofort.

Renato Werndli, Jakob-Oesch-Str. 1, 9453 Eichberg

Anmerkung der Redaktion:

Leserbriefe müssen nicht der Ansicht der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns vor, Leserbriefe allenfalls zu kürzen, ohne dass die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung verfälscht wird.

Im vorliegenden Fall erlauben wir uns anzumerken, dass die Aussage von Leserbriefschreiber Renato Werndli jedenfall in einem Punkt unrichtig ist. Denn auch wir hatten davon gehört, dass Legehennen oft aufgrund von Calciummangel mit gebrochenen Brustbeinen und sonstigen Knochendefekten leben müssen. Und haben das auf dem Hof der Familie Frei genau geprüft. Doch kein einziges der vielen Tiere zeigte irgendein Anzeichen, das auf derartige Knochenbrüche hingewiesen hätte. Wir haben vielmehr eine munter durch das riesige Freigelände stakende, rennende und flatternde Geflügelschar erlebt. Kein Vergleich zu den Legehennenbatterien von früher. Was wohl am guten und calciumreichen Körnerfutter liegen mag, dass diesen Hühnern verabreicht wird.

 

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