Schön, dass das traditiionelle «Konzert im Advent» trotz Corona, 3G- und Maskenpflicht dieses Jahr zustande kam. Auch wenn es im weit geringeren Rahmen geschah, als ursprünglich geplant. Denn die Jugendmusik+ Eichberg Hinterforst musste wegen der hohen Ansteckungsgefahr auf einen Auftritt verzichten. Und auch der traditionelle Glühwein samt heisser Suppe auf dem Vorplatz der Kirche musste dieses Jahr ausfallen.
«Musik ist Leben»
Weihnachtsfest ist nicht mehr weit
Dennoch war es für alle gekommenen Zuhörer ein schönes Konzert. Eine weitere Ankündigung, dass das Weihnachtsfest nicht mehr weit ist. Sowohl der Gemischte Chor als auch der MV Eichberg hatten sich auf je vier Musikstücke plus Zugabe beschränkt.
So startete der Gemischte Chor gemäss eines der von Präsidentin Claudia Sgier zwischen den einzelnen Liedern zitierten Sinnsprüchen über die Musik in das Konzert: «Musik kann nicht die Welt retten, aber die Seele!» Ihr erster Song «Hell strahlt ein Stern» wurde dann auch aus voller Seele und nicht aus voller Kehle gesungen. Denn das von Bernd Stallmann komponierte Stück ist zwar von einer strahlenden Fröhlichkeit, aber es ist eine innere, getragene Fröhlichkeit.
Schwedisches Weihnachtslied
Die Sängerinnen und Sänger, angeleitet von Dirigentin Karin Heeb und am Klavier begleitet von Simon Meier, hatten sich auch an ein schwedisches Weihnachtslied in Originalsprache (!) gewagt und diese Herausforderung gut gemeistert. Wie auch den bekannten «Himmlischen Weihnachtsjodler» von Lorenz Maierhofer. Dort und in der Zugabe, einem Christmas-Gospel-Song, offenbarte die Sangesrunde ihre Stärken. Weniger beim Bing-Crosby-Evergreen «It´s beginning to look a lot like Christmas». In dem Herren mit ihrem Gesang nicht wirklich auf einer Linie waren und von den Damen stimmlich gerettet werden mussten.
Nach einer kurzen Umbaupause übernahm der Musikverein Eichberg unter der Leitung von Dirigent Andreas Frei. Am Schlagzeug werkte Eichbergs Gemeindepräsident Alex Arnold. Er ist es ja gewohnt, den Rhythmus vorzugeben, auch wenn er sich bei der Musik die Aufgabe mit dem Führer des Taktstocks teilen muss.
Eigenwilliges Arrangement
Nach swingendem Beginn mit «Mr. Sandman» versuchten sich die Bläser an dem Siebzigerjahre-Pophit «Dont stop believin» von Journey. Ein eher eigenwilliges Arrangement, aber gut gespielt. Eindeutiger Höhepunkt und vom Publikum dann auch als Zugabe gefordert und nochmals gespielt, war der ländliche, poppig-rockige aber sanfte Schlager «Kim guat hoam» der «Seer», Österreichs erfolgreichster Mundartband.
Bei diesem Lied spielte nicht nur der Blasmusikörper als harmonische Einheit, sondern sangen auch die drei Schwestern Marquard. Die drei jungen Damen zeigten frische, wie ideal für ein «Seer»-Lied gemachte Stimmen. Ein sehr schöner Moment. Ein sehr schöner Musikgenuss. Was es sonst noch von der Blasmusik gab? Natürlich einen Marsch. Denn «ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum» und ohne Marsch wäre auch jede Blasmusik ein Irrtum.
Spielfreude gezeigt
So kamen die Konzertbesucher in den Genuss von Rudi Fischers «Die Sonne geht auf». Natürlich mit Tschinderassabumm und dem Humpa-Humpa der Tuba. Und den Klarinetten, die für Sekunden der musikalischen Extravaganz sorgten. Da zeigte sich die ganze Spielfreude der Eichberger Musiker.
Wie dann auch noch im gemeinsam mit dem Gemischten Chor vorgetragenen «The conquest of paradise» von Vangelis. Ein festlicher Moment, Balsam für die Seele. Claudia Sgier zitierte passend zum Abschluss: «Musik tröstet, Musik berührt, macht nachdenklich, muntert auf, lässt die Seele baumeln. Musik ist Leben.»