«So wie es derzeit aussieht, ist ein Lockdown für Ungeimpfte vermutlich unvermeidbar» fand der zu Besuch im Vorarlberger Landhaus weilende österreichische Bundeskanzler klare Worte. «Ich sehe nicht ein, dass zwei Drittel ihrer Freiheit verlustig gehen, weil ein Drittel zaudert», erklärte er einem Lockdown auch für die Geimpften eine klare Absage.
Dynamisches Infektionsgeschehen
Schallenberg erklärte, dass man angesichts des derzeitigen dynamischen Infektionsgeschehens gemäss des beschlossenen Stufenplans nur mehr wenige Tage davon entfernt sei, einen Lockdown für Ungeimpfte verhängen zu müssen. «Für mich ist klar: Es soll keinen Lockdown geben der Geimpften aus Solidarität für die Ungeimpften», betonte er, "Das wäre nicht nachvollziehbar, würde den Impfanreiz zerstören und ich sehe auch demokratiepolitisch nicht ein, warum sich die Mehrheit von der Minderheit «in Geiselhaft» nehmen lassen sollte.
Mit den harschen angedrohten Massnahmen sei man aber noch nicht «am Ende der Fahnenstange». So werde eine verpflichtende Impfung von manchen Berufsgruppen diskutiert. Internationale Vergleich zeigten, dass nur eine hohe Impfquote den gewünschten Erfolg und einen wirksamen Stopp der Pandemie bringen würden. Die österreichische Impfquote sei mit 64 Prozent vollständig Geimpften «beschämend niedrig». Was würde Schallenberg wohl zur St.Galler Impfquote mit 54,7 Prozent sagen?
General-Lockdown verhindern
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner schloss sich dieser Einschätzung von Regierungschef Schallenberg an. Es müsse alles getan werden, um einen General-Lockdown zu verhindern, denn dieser würde nicht nur Geimpfte mittreffen sondern auch den Wirtschaftsaufschwung bremsen,. Für ihn ist eine möglichst rasche dritte Dosis «das alles Entscheidende», um die vierte Welle zu brechen.