Drei Monate hatten die Musiker der MG Konkordia Widnau geprobt. Um bereit zu sein für diesen Konzertabend, der zum Thema «Eine Reise durch Eis und Schnee» am Samstagabend und Sonntagnachmittag im Metropol gegeben wurde. Entgegen des Mottos wurde es ein heisser Ritt durch verschiedene Blasmusikgenres und Musikstücke, die nur eines gemeinsam hatten: das Thema Frost und Kälte.
Ein «eisiges» Musikvergnügen in Widnau
Endlich ohne Einschränkungen
«Wir haben alle zusammen eine Riesenfreude, dass wir endlich wieder ohne Einschränkungen vor Besuchern auftreten dürfen», so ein sichtlich strahlender Konkordia-Präsident Goar Hutter. «Und noch mehr als die Musikerkollegen freut sich unser neuer Dirigent Gian Stecher, der eineinhalb Jahre nach seinem Antritt erstmals mit unserer Konkordia vor Publikum auftritt.»
Es war eine mehr als gelungene Premiere im sehr gut besuchten Widebaum-Saal, der von den Musikanten liebevoll mit kleinen Eisbären und Darstellungen des Schneemanns aus «Frozen» und dem «Ötzi» dekoriert worden war. Aber zunächst war noch die Jugendmusik an der Reihe, die unter Dirigent Martin Degasper eine sehr reife Leistung bot.
Eine Leistung, die vom Publikum mit der Forderung nach gleich zwei Zugaben honoriert wurde. Eine der Zugaben, der Song «Set fire to the rain» von Adele, wurde von der erst 15-jährigen Eloise Ancelin unter der musikalischen Begleitung ihrer Kollegen wunderbar und einfühlsam gesungen.
Hervorragend gemeistert
Dann bliesen die Aktiven in ihre Instrumente. Und fanden gleich im zweiten Stück des Abends in Höchstform. «Man in the Ice» von Otto M. Schwarz ist eine musikalische Parabel auf den Fund der Eisleiche Ötzi. Ein schwieriges Stück Blasmusik. Von der Konkordia Widnau mit ihrem Dirigenten Gian Stecher aber hervorragend gemeistert. Stecher führte seine Musiker mit klarer Stabführung durch die Klippen des Stücks.
Und das Orchester zeigte sich wie ein wohlgeordneter Werkzeugkasten. Da war alles an seinem Platz, kam alles auf den Punkt genau zum Einsatz. Man konnte den Aktiven die Lust an der Musik, am Musizieren nach langer Coronapause einfach anhören. Einfach schön. Einfach grossartig.
Auch bei leiseren Tönen brillieren
Dass der Klangkörper auch bei leiseren Tönen brillieren kann, hörte man bei «In the Bleak Midwinter» von Gustav Holst. Schöne geheimnisvolle Melodien, etwas altbacken, aber insgesamt ein äusserst angenehmes easy-listening-Erlebnis. Anschliessend wanderte das Orchester mit dem beliebt-bekannten Schneewalzer und dem «Polarexpress» aus dem gleichnamigen Weihnachts-Kinofilm mit Tom Hanks zum geheimnisvollen Königreich des Disney-Animationsfilms «Frozen». Mit diesen beiden beliebten Musiksujets kann dann auch die Zeit der Weihnachtskonzerte offiziell für eröffnet erklärt werden.
Den Abschluss fand dieser erfreuliche Konzertabend mit dem Marsch «Malojawind». Das Publikum forderte vehement noch zwei Zugaben und hätte vermutlich auch ein drittes Extrastück noch gerne gehört.