Wieder war Comedy-Zeit im Kinotheater Madlen. Diesmal in Zusammenarbeit mit der Rheintalischen Gesellschaft für Literatur und Musik. Der Gast? Ein alter Bekannter aus der Schweizer Comedyszene, nämlich Michel Gammenthaler, der mit seinen immer wieder eingestreuten Zauber- und Kartentricks blöffen kann.
Wer blöfft, hats leichter im Leben
Da ist der Abend schon kaputt
Der Comedian war über die professionelle Ansage und Künstleransage von Madlen-Chef Pascal Zäch erleichtert. Und erzählte die Geschichte, wie er einmal bei einem Event von einem wohl nicht ganz fitten, aber von sich selbst überzeugten Vereinsfunktionär angekündigt wurde, nämlich als Michael Gabathuler, der nicht, wie in Wahrheit in Arosa, sondern in Davos einen Komikerpreis gewonnen habe. «Bei einer solchen Ansage ist der Abend schon kaputt.»
Gabathuler, äh, nein, Gammenthaler ist ein Meister der Täuschung, der Manipulation. Und lässt das Publikum, zu den er sofort Kontakt aufgenommen hatte, an seinen Künsten teilhaben. Er rät zum Beispiel, wenn man etwas von seinem Gegenüber will, beim Gespräch immer zu nicken. Wetten, dass der Widerpart dann dem Anliegen zustimmt?
Genau dieselbe Karte
Seine Kartentrickfertigkeiten zeigte Gammenthaler mit der Zuschauerin Karin, die den Fehler gemacht hatte, sich in die erste Reihe zu setzen. Er machte mit ihr einen «Jass-Test». Und erriet prompt jedes Mal die Karte, die sich aus ihrem Bündel Jasskarten zog. Nicht nur das, er hatte jedesmal genau dieselben Karte aus seinem eigenen Bündel gezogen.
Zwischen seinen Tricks plauderte Gammenthaler über alles und nichts. Denn der moderne Mensch ist überinformiert und hat trotzdem keine Ahnung. Von gar nichts. So die durchaus nachvollziehbare These Gammenthalers.
Der gute, alte Blöff
Was bleibt uns denn anderes übrig als der gute, alte Blöff? Wir schummeln und schwindeln, manipulieren und blöffen uns durch eine Welt, in der gilt: Schein ist mehr als Sein. So lange, bis wir uns selber glauben.
Wie immer im Madlen, was es für die Besucher ein zauberhafter, humorvoller Abend, der hinter Schalk und Humor auch viel Tiefgründiges und Nachdenkenswertes bereit hielt. Weiter geht es am kommenden Mittwoch um 20.00 Uhr, wenn Charles Nguela mit seinem dritten Programm r.e.s.p.e.c.t auftritt, und nichts auslässt, was uns zurzeit beschäftigt. Von toxischer Männlichkeit bis zu Wanderschuhen.