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Vorarlberg
21.10.2021
21.10.2021 11:30 Uhr

Wie weiter bei der S18?

Bis Ende 2022 wird ein weiteres Mal die CP-Variante eingehend geprüft
Bis Ende 2022 wird ein weiteres Mal die CP-Variante eingehend geprüft Bild: br.de
Die in Österreich für Autobahn- und Schnellstrassenbauprojekten zuständige Betriebsgesellschaft Asfinag hat in Lustenau die weitere Vorgangsweise bei der Trassensuche für die S18 vorgestellt.

Gestern, Mittwochnachmittag im Rheintal: Stau auf allen Ost-West-Verbindungen. Ob in Lustenau, ob in Diepoldsau, ob in Hohenems, überall nur Kriechtempo. Hunderte Liter Benzin oder Diesel, die die vielen Autos und LKWs im Stehen in die Luft geblasen haben. Abhilfe würde nur die rasche Umsetzung der seit den Sechziger Jahren geplanten Schnellstrassenverbindung S18 bringen. Eine kreuzungsfreie Verbindung der beiden Rheintalautobahnen samt moderner Zollabfertigung des LKW-Verkehrs.

Weitere Vorgangsweise

Bei einer Informationsveranstaltung der Gemeinde Lustenau präsentierte die Asfinag, die in Österreich für Autobahnen und Schnellstrassen zuständig ist, die weitere Vorgangsweise in Sachen CP-Variante der Trassenführung der S18-Schnellstrasse.

Denn - wie auf rheintal24 mehrfach berichtet - hatte ja der österreichische Nationalrat auf Initiative der Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler eine neuerliche Evaluierung (die wievielte eigentlich?) dieser Trasse beschlossen.

Jetzt gab die Asfinag allen Ernstes von sich, dass die neuerliche Evalierung die möglichst rasche Verkehrsentlastung des Rheintals zum Ziel habe.

 

Bild: kurier.at

Prozess bis Ende 2022 abgeschlossen

Deshalb werde jetzt rasch eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft mit mehreren Planungsbüros beauftragt, die Alternativenprüfung durchzuführen. Bis Ende 2022 sollen der Prozess abgeschlossen sein und die Ergebnisse vorliegen.

Damit werde dann auch der Entschliessungsantrag des Nationalrates umgesetzt worden sein, der eine Prüfung von Alternativen zur geplanten S-18-Variante CP (wie die Unterflurlösung über die Rheininsel bei Diedpoldsau) vorsieht, um eine Entlastung der Bevölkerung in Vorarlberg sicherzustellen. Auch das Ziel Klimaneutralität 2040 und die Erhöhung der Verkehrssicherheit würden im Fokus der beauftragten Arbeiten stehen.

Die Arbeiten zur Weiterentwicklung der CP Variante in Richtung eines einreichfähigen Projekts würden parallel zur Alternativenprüfung weiterlaufen. Damit sei eine ergebnisoffene Evaluierung gewährleistet.

 

Der Kurzkommentar zur Zeit:

Die Ankündigung der Asfinag zur Evaluierung der CP-Variante mit Prüfung von weiteren alternativen Trassen klingt für mich wie eine Drohung. Denn so kann es passieren, dass von den Ösis bis Ende 2022 keine einreichfähige CP-Variantenplanung für das Umweltverträglichkeitsverfahren, sondern «ergebnisoffen» wieder neue S18-Varianten vorgelegt werden.

Die dann natürlich wiederum evaluiert und ergebnisoffen geprüft werden müssen. Und wieder und wieder und wieder. Ein sicheres, hohes und dauerhaftes Einkommen für die vielen beschäftigten Planungsbüros.

Wie heisst des doch so schön: Und wenn ich nicht mehr weiter weiss, gründ ich einen Arbeitskreis...

Meine Meinung - und Ihre?

Gerhard M. Huber, Chefredaktor rheintal24

rheintal24/gmh/uh