Die Vorgeschichte ist jedem politisch Interessierten sattsam bekannt. Notwendig geworden war die Personalrochade, weil der bisherige Kanzler Kurz nach tagelangem auch innerparteilichen Druck wegen der Untreue- und Bestechungsvermittlungen gegen ihn schliesslich am Samstag doch die Notbremse gezogen hatte und seinen Rückzug aus dem Kanzleramt bekannt gegeben hatte. Er wechselt als Klubchef ins Parlament. Als seinen Nachfolger im Kanzleramt schlug Kurz Aussenminister Schallenberg vor, weshalb für das Aussenministerium ein neuer Chef gesucht wurde.

Aktuell Botschafter in Paris

Die Wahl fiel auf den 63-jährigen Topdiplomaten Michael Linhart. Einen in Ankara geborenen Vorarlberger, aktuell Botschafter in Paris. Er kann bereits heute von Bundespräsident Alexander Van der Bellen bestellt und um 13 Uhr in der Hofburg angelobt werden. Die Entscheidung für Linhart zeichnete sich bereits am Sonntagabend ab.

Seit August 2018 ist Michael Linhart als Botschafter in Paris tätig. Davor war er viereinhalb Jahre lang Generalsekretär im Außenministerium und galt dort als äußerst versiert. Linhart war auch für den ehemaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) als aussenpolitischer Berater tätig.

Dank für das Vertrauen

Der neue Chef der österreischischen Aussenpolitik bedankte sich in einer Aussendung des Aussenministeriums am Montagmorgen beim nunmehrigen ÖVP-Partei- und Klubchef Sebastian Kurz und dem neuen Regierungschef Alexander Schallenberg «für das entgegengebrachte Vertrauen.»