Der Kommentar zur Zeit:
Da haben sich unsere Nachbarn im suubere Ländle ja wieder etwas einfallen lassen. Nach dem unsäglichen sommerlichen Polittheater rund um die Trassenwahl der Schnellstrasse S18 jetzt sogar die Forderung nach einem Ausstieg aus dem Projekt.
Ohne dass die Schweiz, die schon in den Sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einen Autobahnanschluss für diese Schnellstrasse bei St.Margrethen bereitgestellt hat, miteinbezogen wird. Weder bei der Trassenwahl, noch jetzt.
Tägliches Verkehrschaos
Dabei verursacht die Säumigkeit unserer östlichen Nachbarn nicht nur im unteren Rheintal ennet des Rheins ein tägliches Verkehrschaos, sondern verstopft insbesondere auch die Gemeinden Diepoldsau und St.Margrethen. Mit Transit- und LKW-Verkehr.
Die Ziele unserer Freunde von den Klima- und Umweltschutzinitiativen in allen Ehren. Aber sie übersehen einen wesentlichen Punkt bei der Forderung eines Stopps für unbedingt notwendige Verkehrsprojekte.
Schrittempo und Stillstand
Denn ohne Zweifel wird jetzt durch die sich im Schritttempo bewegenden und mit laufenden Motoren im Stau stehenden Autos und LKWs unverhältnismässig mehr CO2 erzeugt, als wenn dieser auch in Zukunft vorhandene Transitverkehr in flüssigem Tempo nicht mitten durch Gemeinden, sondern über leistungsfähige Umfahrungen geführt wird.
Ohne Zweifel werden auch die Verkehrsmittel der Zukunft, seien es Elektro-, Biosprit- oder Wasserstofffahrzeuge Strassen benötigen. Ohne Zweifel wird dieser Verkehr nicht abnehmen.
Lastenfahrräder als LKW-Ersatz ungeeignet
Und ohne Zweifel sind Lastenfahrräder nicht geeignet, den Warenverkehr zwischen Süddeutschland, Österreich und der Ostschweiz zu stemmen. Da wird es auch künftig LKWs brauchen. Und ein leistungsfähiges Infrastrukturnetz dafür.
Natürlich für den Ziel- und Quellverkehr von Privaten ergänzt durch ein attraktives Radwegenetz.
Aber auf Strassenprojekte zu verzichten, die letztlich zur CO2-Vermeidung beitragen werden, heisst den Kopf in den Sand stecken, obwohl der Hut schon brennt.
Meine Meinung - und Ihre?
Gerhard M. Huber
Chefredaktor rheintal24.ch