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Gast-Kommentar
Oberriet
25.09.2021
24.09.2021 16:42 Uhr

Die Unia - der Konzern

Bild: Ulrike Huber
In der Schweiz gibt es bekannte Weltkonzerne wie Nestlé, Novartis, Hoffmann-La Roche, die Grossbanken und die Industriekonglomerate. Und es gibt die Unia. Ein Gastkommentar von Nationalrat Roland Rino Büchel aus Oberriet.

In der sich industrialisierenden Welt hiessen die frühen Konzerne auf Französisch «Syndicats». In unserer Sprache hat sich der Begriff «Konzern» durchgesetzt. Ein «Syndikat» ist heute in unserem Sprachgebrauch a) eine Gewerkschaft oder b) eine kriminelle Organisation. Die Mafia ist hier nicht das Thema, die Unia schon. Die grösste Gewerkschaft der Schweiz rauscht durch die Industrie, das Gewerbe und den Bau. Syndikate sind manchmal auch Konzerne.

Das Syndikat Unia setzt jährlich Hunderte Millionen Franken um. Seit dem jüngsten Urteil des Bundesgerichts ist auch belegt, dass der Gewerkschaftsriese auf Bankguthaben von 60 Millionen Franken sitzt und Dutzende Immobilien mit einem Steuerwert von rund 400 Millionen Franken sein Eigen nennt. Die Linken haben sich längst auf ihre rote Fahne geschrieben, die offenbar bösen Konzerne zu bekämpfen. Mit Blick auf das opulente Unia- Portfolio scheint mir hier eine baldige Selbstkasteiung angezeigt zu sein. Es sei Linken unbenommen, das Geld für sie arbeiten zu lassen. Dass aber die Allgemeinheit die Unia zwangsweise mästen muss, hinterlässt ein «Gschmäckli». Ein Beispiel: Jährlich fliessen Dutzende Millionen für das Administrieren von Arbeitslosenkassen und Gesamtarbeitsverträgen (GAV) in die Kriegskasse der wirtschafts- und arbeitgeberfeindlichen Organisation. Lehnen sich Economiesuisse & Co. dagegen auf? Nein: Sie schauen dem Treiben untätig zu.

Und, mehr noch, in Abstimmungskämpfen gefährden sie durch ihr Karisieren mit den Syndikaten sogar die Gunst von verlässlichen Bürgerlichen. In Anbetracht der finanziellen Potenz der Unia könnte man die Affären zwischen den Syndikalisten und der Economiesuisse fast schon als «Konzernheirat» bezeichnen. Eine Art Ehe für alle. Für alle Begüterten, um präzise zu sein.

Dieser Text ist aus der LEADER Ausgabe September 2021. Die LEADER-Herausgeberin MetroComm AG aus St.Gallen betreibt auch stgallen24.ch und rheintal24.ch.

Nationalrat Roland Rino Büchel