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Vorarlberg
07.09.2021

Polizei-Eliteeinheit stürmte zwei falsche Wohnungen

Bild: krone.at
Schon lange ist es her. Jetzt wurde es bekannt. Auf der Suche nach einem Tatverdächtigen sind Ende Jänner zwei martialisch vermummte Polizisten der österreichischen Sondereinheit «Cobra» in zwei falsche Wohnungen eingedrungen. Eine Bewohnerin ist traumatisiert.

Stellen Sie sich einmal diese Situation vor. Sie liegen brav zuhause in Ihrem Bett und zählen die Schäfchen in Ihren Traumwolken. Da wird Ihre Wohnungstür aufgebrochen und zwei Polizisten eines Spezialkommandos stürmen in düsterer Montur mit kugelsicherer Schutzweste, Helm und Waffen in den Händen in Ihr Schlafzimmer, zerren Sie am Hals aus dem Bett und bis in den Hausgang.

Ganove wohnt ein Stockwerk tiefer

Erst dort wird die Situation etwas ruhiger. Sie stellen fest, dass die beiden übereifrigen Herren eigentlich einen Ganoven, der ein Stockwerk tiefer wohnt, festnehmen wollten. Und nach diesem «Angriff» stellen Sie weiters fest, dass die Männer der Spezialeinheit «Cobra» bereits vor Ihnen in eine falsche Wohnung eingedrungen sind. Ohne dort aber zu fragen, wo denn die gesuchte Person überhaupt wohnt?

Eine Horrorvorstellung. Und wirklich passiert! Durchaus geeignet, bei den betroffenen Personen ein Trauma zu verursachen. Tatsächlich hat sich ein Spezialkommando der österreichischen «Cobra» bereits im Januar im Vorarlberger Leiblachtal ein solches Vorgehen geleistet. Was jetzt bekannt wurde, da, wie vol.at berichtet, die tatsächlich traumatisierte betroffene Bewohnerin eine Klage gegen die Republik Österreich als Dienstherren der vorschnellen Polizisten wegen 3´000 Euro Schmerzengeld und 1´445 Euro wegen angefallener Therapiekosten eingebracht hat.

Erster Verhandlungstag bei Gericht

Jüngst war beim Landesgericht Feldkirch der erste Verhandlungstag. An dem man sich rasch auf einen Vergleichsbetrag von 5´000 Euro einigte. Denn die zuständige Richterin machte bei den Vergleichsgesprächen kein Hehl aus ihrer Ansicht, dass sie das Vorgehen der Polizei nicht für vertretbar halte.

rheintal24/gmh/uh