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Region Rheintal
02.09.2021
02.09.2021 08:01 Uhr

St.Galler Regierung besucht «Rhesi»

V.l.n.r: Markus Schatzmann, Stv. Gesamtprojektleiter Rhesi; Regierungsrat Bruno Damann; Staatssekretär Benedikt van Spyk; Regierungsrätin Susanne Hartmann; Regierungsrat Beat Tinner; Regierungspräsident Marc Mächler; Regierungsrätin Laura Bucher; Regierungsrat Stefan Kölliker; Urs Kost, Mitglied der Gemeinsamen Rheinkommission und Bernhard Valenti, Projektleiter.
V.l.n.r: Markus Schatzmann, Stv. Gesamtprojektleiter Rhesi; Regierungsrat Bruno Damann; Staatssekretär Benedikt van Spyk; Regierungsrätin Susanne Hartmann; Regierungsrat Beat Tinner; Regierungspräsident Marc Mächler; Regierungsrätin Laura Bucher; Regierungsrat Stefan Kölliker; Urs Kost, Mitglied der Gemeinsamen Rheinkommission und Bernhard Valenti, Projektleiter. Bild: pd/rheintal24
Der Hochwasserschutz im Rheintal stand am Mittwoch im Fokus der St.Galler Regierung. Die sieben Regierungsmitglieder liessen sich in der Rhesi-Modellversuchshalle in Dornbirn über das Generationenprojekt informieren.

Das Projekt Rhesi, das im Lauf der nächsten Jahre genehmigt und realisiert werden soll, wird das Rheintal besser vor künftigen Hochwassern schützen. Regierungsrätin Susanne Hartmann, die Vorsteherin des St.Galler Baudepartements, ist innerhalb der Regierung zuständig für das Hochwasserschutzprojekt. Während sie die Modellversuchshalle in Dornbirn schon mehrfach besucht hat, brachte sie am Mittwoch die Anlage und die Bedeutung des Projekts Rhesi auch den weiteren Regierungsmitgliedern nahe. «Die Modellversuche zeigen eindrücklich die Dimensionen des Hochwasserschutzprojekts auf», erklärte Hartmann. Rhesi sei für die Region Rheintal ausgesprochen wichtig: «Es gilt den Lebensraum von rund 300'000 Menschen zu schützen und Schäden von rund zehn Milliarden Schweizer Franken zu verhindern.»

Verschiedene Ansprüche

Ein grosses Hochwasserschutzprojekt wie Rhesi schliesst unterschiedlichste Akteure mit ein. Trinkwasserversorger, Naturschutzorganisationen, die Landwirtschaft, Freizeitsportler und Erholungssuchende haben verschiedenste Ansprüche an den Hochwasserschutz und den Raum zwischen Illmündung und Bodensee. Der stellvertretende Gesamtprojektleiter Markus Schatzmann erläuterte den Mitgliedern der St.Galler Regierung, wo das Projekt Rhesi aktuell steht und welche abschliessenden Planungsschritte noch vorgenommen werden.

Neben planerischen und technischen Hürden sind auch politische Herausforderungen zu meistern. Auf diese ging Urs Kost als Mitglied der Gemeinsamen Rheinkommission ein. Er erklärte, welche Verfahren zusätzlich zu einem neuen Staatsvertrag zwischen Österreich und der Schweiz notwendig sind. Der eigentliche Star der Modellversuchshalle, das 100 Meter lange Rheinmodell, bildete den Abschluss des Rundgangs. An verschiedenen Stationen erklärte der Zuständige Projektleiter Bernhard Valenti die Funktionsweise des Modells im Massstab 1:50.

Mittels Augmented Reality Anwendung wagten die Regierungsrätinnen und Regierungsräte einen Blick in die Zukunft des Rheins Bild: pd/rheintal24

Antworten auf substanzielle Fragen

Im Anschluss an den Besuch in Dornbirn zeigte sich Regierungspräsident Marc Mächler beeindruckt von den Modellversuchen: «Dank der bemerkenswerten Modellversuche in Dornbirn kann das Hochwasserschutzprojekt Rhesi flussbaulich stetig optimiert werden. Zudem lassen sich substanzielle Fragen, beispielsweise zu den Kosten, anschaulich beantworten. Solche Fakten unterstützen das Projekt sowohl bei der Planung als auch bei der späteren Realisierung.»

Über das Hochwasserschutzprojekt Rhesi

Das Projekt Rhesi (www.rhesi.org) hat die Verbesserung des Hochwasserschutzes am unteren Alpenrhein zum Ziel. Die Abflusskapazität des Rheins wird über die gesamte Länge der Internationalen Strecke (Rheinkilometer 65 bis 91) auf 4‘300 m3/s erhöht. So schützt das Projekt Rhesi im St. Galler und Vorarlberger Rheintal den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300'000 Menschen sowie Investitionen von rund zehn Milliarden Franken. Für die Erreichung dieses Ziels sind bauliche Massnahmen notwendig, die den gesetzlichen Vorgaben Österreichs und der Schweiz entsprechen. Unter anderem umfasst dies die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, ökologische Aufwertungen sowie den sparsamen Umgang mit den Ressourcen, wie Finanzmittel und Kulturland. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund eine Milliarde Franken. 

Projektträgerin Internationale Rheinregulierung

Mit dem Staatsvertrag von 1892 zwischen Österreich und der Schweiz wurde die Internationale Rheinregulierung (www.rheinregulierung.org) gegründet. Seit über 125 Jahren kümmert sich die zweistaatliche Organisation im Auftrag der Staaten um den Hochwasserschutz auf der Rheinstrecke zwischen der Illmündung und dem Bodensee. Die Führung der Internationalen Rheinregulierung obliegt der Gemeinsamen Rheinkommission.

 

pd/rheintal24