Wie das Pfarrei-Forum des Bistums St.Gallen in seiner letzten Ausgabe berichtet, sei die entführte Oberrieter Ordensfrau Gloria Narváez, offenbar noch am Leben. Dies gehe auch einer Meldung des päpstlichen Hilfswerks «Kirche in Not» vom Juli hervor, die von einem Lebenszeichen der aus Kolumbien stammenden Franziskanerin sprach.
Entführte Franziskanerin noch am Leben?
Vor über vier Jahren entführt
Die Nonne ist bereits vor über vier Jahren im westafrikanischen Wüstenstaat Mali, wo sie in einer Pfarrei arbeitete, von einer bewaffneten Gruppe entführt worden. Das neue Lebenszeichen sei ein handschriftlicher Text vom 3. Februar dieses Jahres, in dem die mittlerweile 57 Jahre alte Frau schreibt, sie sei «vier Jahre gefangen gewesen». Jetzt befinde sie sich in der Hand einer «neuen Entführergruppe». Sie hoffe, «dass Gott mir helfen wird, wieder freizukommen.»

Das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten warnt eindringlich vor Reisen nach Mali
«Von Reisen nach Mali sowie von Aufenthalten jeder Art im Land wird abgeraten. Im ganzen Land bestehen hohe Sicherheitsrisiken und die Gefahr von Entführungen.»
Am 18. August 2020 haben Einheiten der Armee in Mali einen Putsch verübt. Auf Druck dieser Einheiten hat der Präsident gleichentags seinen Rücktritt sowie die Auflösung der Regierung und des Parlaments bekannt gegeben.
Das Entführungsrisiko ist im ganzen Land sehr hoch. In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und islamistische Terroristen aktiv, die vom Schmuggel und von Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen.
Seit November 2009 sind mehrere Ausländer, meistens europäischer Herkunft, in der Sahara/Sahelzone entführt worden. Es handelte sich um Touristen sowie Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen.