Der österreichische Nationalrat hat über Vorstoss der österreichischen Ministerin für Verkehr und Umwelt Leonore Gewessler eine weitere Prüfung von Alternativvarianten zu der seit über fünfzig Jahren in Planung befindlichen Schnellstrasse S18 beschlossen.
Regionale Lösung
Als Alternative wurde ausdrücklich die in einer im Auftrag des Kanton St.Gallen erstellten Machbarkeitsstudie vorgeschlagene Tunnelverbindung zwischen der Schweizer N13 und der Vorarlberger A14 bei Hohenems-Diepoldsau ins Spiel gebracht.
Wohlweislich ohne darauf hinzuweisen, dass es sich bei diesem Projekt nicht um eine Lösung für den gesamten Transitverkehr Österreich-Schweiz, sondern um eine regionale Lösung zur Entlastung des Mittleren und Oberen Rheintals gegangen ist.
Dieses Tunnelprojekt fand auch Eingang in die Pläne «Agglomeration Rheintal». Jetzt gehen die Wogen hoch. So wehrt sich auch der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger laut einem Bericht auf vol.at: «Wir sehen die Tunnelvariante kritisch ablehnend.»
Zwar habe die Stadt Hohenems den Prozess um das Agglomerationsprogramm Rheintal als wertvoll empfunden. Dennoch sei es kein Geheimnis und auch klar deponiert worden, dass man im Emser Rathaus den Korridor für eine Verbindung der N13 zur A14 im Raum Diepoldsau/Hohenems/Altach sehr kritisch sehe.
Wichtiges Naturschutz- und Naherholungsgebiet
Zitat Dieter Egger: «Auf unserer Seite ist davon ein wichtiges Naturschutz- und Naherholungsgebiet betroffen, welches unbedingt erhalten und geschützt werden muss. Nichtsdestotrotz haben wir uns gegenüber einer vertieften Prüfung von naturverträglichen Lösungen nicht verschlossen. Wenn jetzt aber das Aggloprogramm und der Planungskorridor parteipolitisch als Werkzeug und 'Waffe' missbraucht werden, um eine Verkehrslösung im Unteren Rheintal 'abzuschiessen', dann ist das inakzeptabel.»
Als Resultat dieser Geschehnisse überlege sich Hohenems den sofortigen Ausstieg aus dem Aggloprogramm und werde jegliche Prüfung und Planung auf seinem Gemeindegebiet stoppen. Wie viele andere ist Egger der Ansicht, dass jene politischen Kräfte, die eine neuerliche Evaluierung angezettelt haben, die S18 in Wahrheit gar nicht wollen.
«Sie werden am Ende des Tages auch diese Variante ablehnen und die staugeplagte Bevölkerung im Unteren Rheintal wird ohne Lösung weiter im Verkehr ersticken. Das Agglomerationsprogramm Rheintal wird hier als parteipolitischer Spielball verwendet. Wir werden nicht akzeptieren, dass auf unserem Rücken die parteipolitische Diskussion um die S18 ausgetragen wird!»
Der Verein Agglomeration Rheintal reagiert auf die Medienberichte mit folgender Klarstellung, die wir im Wortlaut veröffentlichen: