Nachdem viele Jahre hindurch mühsam an einer Trassenführung der Schnellstrasse S18 zur Verbindung der beiden Rheintaler Autobahnen über den seit 1964 in St.Margrethen zur Verfügung stehenden Anschluss gebastelt wurde, sah man endlich eine Lösung gefunden. Bis die österreichische Verkehrs- und Umweltministerin (Grüne) Leonore Gewessler die Idee für eine weitere Evaluierung aufbrachte. Rheintal24 hatte berichtet.
Diepoldsauer Tunnellösung statt S18 Schnellstrasse?


Unnötige Verkehrslast durch Transitverkehr
Was für das umstrittene Verkehrsprojekt zumindest eine weitere Verzögerung bedeutet hätte. Weitere Zeit, in der auch die Bewohner des Schweizer Rheintals, insbesondere die Diepoldsauer, Auer und Kriessner unter der unnötigen Verkehrslast des Transitverkehrs ächzen. Doch jetzt ist es noch schlimmer gekommen. Die Wiener mischen sich in die Pläne im Rheintal ein.
Der österreichische Nationalrat hat mit Stimmen von ÖVP und Grünen den Antrag der Frau Ministerin Gewessler, der eine erneute Prüfung zur S18-Schnellstrasse fordert, unterstützt. Als Alternative wird der in einer Machbarkeitsstudie des Kantons St.Gallen bereits geprüfte Tunnel zwischen Hohenems und dem Diepoldsauer Autobahnanschluss ins Spiel gebracht.

Ein Tiroler weiss es besser
Der Grünen-Verkehrssprecher Hermann Weratschnig, wohnhaft im Tirol, also von der Rheintaler Verkehrsmisere wohl wenig betroffen, begründete dieses Ansinnen: «Das Tunnel-Teilstück mit nur 3,5 Kilometer Länge wäre deutlich kürzer als dass Projekt der Bodensee-Schnellstrasse und auch schneller umsetzbar.» Denn diese Verbindungsstrasse ist aktuell mit 8,5 Kilometern geplant, soll rund 1,5 Milliarden Euro kosten und erst in zwanzig Jahren fertig sein. Die Tunnelverbindung könne nach der St.Galler Machbarkeitsstudie in sechs Jahren umgesetzt werden.
Während Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner schon letzte Woche von «null Verständnis» für die neuerlichen Evaluierungspläne in Wien gesprochen hatte, stösst der parlamentarische Beschluss aus Wien bei Verkehrslandesrat Marco Tittler auf völliges Unverständnis: «Dieses Tunnelprojekt wäre eine rein regionale Verkehrslösung und kann zu keinem Zeitpunkt als Ersatz für das S18-Projekt herangezogen werden». Diese Variante wurde bereits untersucht, dabei wurde klar erkannt, dass sie keine Alternative zur S18 ist – «wir reden hier von einer Verkehrsentlastung für die Gemeinde Diepoldsau und nicht von einer Transitlösung», so Tittler.
Beide Projekte notwendig
Denn auch auf Schweizer Seite klar sei, dass das angesprochene Projekt die S 18 nicht ersetzen könne. Die Schnellstraße S 18 sei für eine Entlastung des unteren Rheintals notwendig, betont auch der Kanton St. Gallen. Für den Verkehrslandesrat ist die ins Spiel gebrachte Variante ein neuerlicher Versuch, eine Variantendiskussion ins Spiel zu bringen. Er betont, dass alle bisherigen Untersuchungen eindeutig die größte Entlastung durch die S18 erreicht werde: «Daran ändert auch die Entschliessung des Nationalrats nichts.»
So weist auch der Diepoldsauer Gemeindepräsident Roland Wälter bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hin, dass beide Projekt, also sowohl S18 als auch der Tunnel unter der Rheininsel, kommen müssen, um Diepoldsau und das Schweizer Rheintal nachhaltig zu entlasten.
Auch Gemeindepräsident Christian Sepin stimmt mit Kollegen Roland Wälter überein: «Ganz offensichtlich bekämpfen die unsere Entlastungen. Waren die Drahtzieher schon einmal vorort und kennen die die Last welche die Anstösser Tag für Tag erleiden müssen? Für eine wirksame Entlastung, braucht es unbedingt beide Verbindungen und das hoffentlich bald.»