Weniger Pendeln, mehr Lebensqualität
Aus den 20 Ausserrhoder Gemeinden pendeln rund 18'000 Personen jeden Tag aus ihrem Wohnort weg und legen rund 385'280 km zurück. Dabei geht nicht nur Zeit und Lebensqualität verloren, auch die lokale und kantonale Wertschöpfung leidet darunter. Als Arbeitsplätze vor Ort können Coworking-Spaces den Alltag in einer Gemeinde beleben, die Standortattraktivität erhöhen und zur Infrastrukturentlastung beitragen. Unterstützt durch den Kanton Appenzell Ausserrhoden hat die REGIO deshalb ein NRP-Projekt zur Implementierung von bis zu drei Coworking-Spaces in Appenzell Ausserrhoden lanciert und wird durch VillageOffice begleitet. «Die REGIO setzt sich für wettbewerbsfähige und attraktive Rahmenbedingungen in der Region ein. Zentrale Herausforderungen dabei sind u.a. die Verminderung des sogenannten Brain Drain und des Fachkräftemangels in der Ostschweiz. Neue, flexiblere Arbeitsmodelle zu ermöglichen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern sind wichtige Stell-schrauben, um diese Herausforderungen anzugehen. Mit dem Aufbau von Coworking-Spaces im ländlichen Raum können wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten», betont Leila Hauri, Geschäftsleiterin der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee, die Grundmotivation für das Projekt.
Viel Aufmerksamkeit für neues Arbeitsmodell
Das grosse Interesse und die Offenheit, die vom Hinterland über das Mittelland bis ins Vorderland seit Beginn des Prozesses im September 2020 spürbar waren, weisen auf die Bedeutung des Themas Coworking im ländlichen Raum hin. So entschieden sich in einer ersten Phase die sechs Gemeinden Bühler, Herisau, Stein, Teufen, Trogen und das Kollektiv der neun Gemeinden des Vereins Appenzellerland über dem Bodensee (AüB) für eine Potenzialanalyse in ihrer Gemeinde. «Für einen möglichst erfolgreichen Aufbau sowie eine nachhaltige Etablierung von Coworking-Spaces sind verschiedene Kriterien von Bedeutung: Zum einen sind dies unterschiedliche analytische Daten, wie z.B. das Pendlerverhalten und die Anzahl potenzieller Nutzerinnen und Nutzer, aber auch ein breit abgestützter Wille von Macherinnen und Machern vor Ort muss spürbar sein», führt REGIO-Projektleiterin Clarissa Zurwerra aus.