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Oberegg
25.06.2021
19.06.2024 15:58 Uhr

Welcher Soziopath war das denn wieder?

Kater Legolas, den die Bleikugel zum Glück «nur» am Oberschenkel getroffen hat.
Kater Legolas, den die Bleikugel zum Glück «nur» am Oberschenkel getroffen hat. Bild: zVg / Ulrike Huber
Vergangenes Wochenende wurde in Oberegg wieder einmal eine Katze angeschossen. Wer macht sowas? Wer verursacht zum eigenen Vergnügen soviel Leid beim betroffenen Tier und seinen Besitzern?

Aufgrund unseres Artikels über unsere entlaufene Redaktionskatze hat sich Leserin Janette Ackermann aus Oberegg an uns gewendet. Sie und ihre Familie sind empört, traurig und verstört.

Dieses Bleiprojektil hat die Katze getroffen. Bild: zVg / Ulrike Huber

Einschussloch und grosses Projektil

«Am vergangenen Wochenende haben wir unseren blutenden und humpelnden Kater zu Hause vorgefunden. Wir dachten zuerst, er sei vielleicht angefahren worden oder hatte Streit mit einem anderen Tier. Da er offensichtlich große Schmerzen hatte, mussten wir ihn in den Notfall bringen. Weil nicht klar ersichtlich war, was passiert ist, musste der Kater unter Narkose untersucht und sogar geröntgt werden.

Dann der Schock, auf den Kater ist geschossen worden, das Einschussloch sowie das Projektil waren ganz klar zu erkennen. Kurz darauf wurde der arme Kater operiert, es wurde ein grosses Projektil gefunden, welches erhebliche Verletzungen an dem Tier angerichtet hat. Unsere Kinder sind schockiert und können nicht verstehen wie so etwas passieren konnte.

Das ist eine Sauerei, eine Katze ist auch ein Lebewesen. Wir hoffen auf Hinweise, wie es zu diesem Vorfall gekommen sein könnte. Möglicherweise war es ja auch keine Absicht, sondern ein Unfall. Uns als Familie würde es sehr helfen, zu wissen warum es passiert ist.
Bitte melden….»

So lautet der Text des Flugblattes, das die betroffene Familie in Oberegg verteilte. Rückmeldungen? Noch keine.

Kater Legolas muss unter der Dummheit eines Menschen leiden. Bild: zVg / Ulrike Huber

Mit Bleimantelgeschoss auf Katzen

Familie Ackermann wohnt mit ihrem Kater Legolas in Oberegg in einem Wohnquartier, wo er sich als Freigänger frei bewegen kann. Wir haben nachgefragt und das obenstehende Bild von der verwendeten Munition erhalten. Ein Bleimantelgeschoss. Der Schuss wurde also aus einer richtigen Waffe und nicht aus einem Luftdruckgewehr abgegeben. «Auf Anraten unseres Tierarztes werden wir Anzeige erstatten», so Jannette Ackermann, die ergänzt: «Wir würden einfach gerne unseren beiden Katzen weiterhin diesen Freilauf gewähren, aber man hat nun einfach ein sehr ungutes Gefühl dabei. Unsere Kinder, sechs und sieben Jahre alt, haben Legolas gefunden, das möchte man ihnen wirklich gerne ein weiteres Mal ersparen. Ganz zu schweigen, den beiden so etwas erklären zu müssen.» 

Kater Legolas hat das Katzenglück, dass sich liebevolle Menschen um ihn kümmern: «Wir werden alles uns Mögliche tun, damit Legolas wieder auf die Beine kommt und noch ein langes und schönes Leben haben darf.»

Die Schusswunde nach der Behandlung durch den Tierarzt. Bild: zVg / Ulrike Huber

Wer tut so etwas?

Bleibt die Frage: welcher völlig verblödete, gefühllose Soziopath tut so etwas? Wer hat so wenig Selbstbewusstsein, dass er sein Mütchen an einem wehrlosen Tier kühlen muss? Wer ist ein derartiger Schlappschwanz, dass er mit geladener Waffe durch die Gegend spaziert, um sich selbst seine offenbar nur unzureichend vorhandene Männlichkeit zu beweisen?

Wer etwas beobachtet hat, bitte Meldungen an die Redaktion. Vor solchen Spackos muss gewarnt werden.

vorderlan24/rheintal24/gmh/uh