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Diepoldsau
11.06.2021
27.07.2021 15:44 Uhr

Verfahrensbeschleunigung für S18-Trasse verpasst

Wieviele Jahre oder Jahrzehnte werden noch ins Land gehen, bis die unbedingt notwendige S18, auf welcher der geplanten Trassen auch immer, verwirklicht wird?
Wieviele Jahre oder Jahrzehnte werden noch ins Land gehen, bis die unbedingt notwendige S18, auf welcher der geplanten Trassen auch immer, verwirklicht wird?
Diepoldsaus Gemeindechef Roland Wälter ist verärgert: Der Vorarlberger Landtag hat einer möglichen Verfahrensbeschleunigung für die S18, die in immer fernerer Zukunft die österreichischen und schweizerischen Rheintalautobahnen verbinden soll, eine Absage erteilt.

Täglich quälen sich Autokolonnen durch das benachbarte Lustenau, durch Fussach und Höchst. Täglich qualmen die Auspuffe auch in Diepoldsau und Kriessern. Denn die seit dem zweiten Weltkrieg in Vorarlberg regierenden ÖVP-Politiker haben es bis heute nicht fertiggebracht, den bereits zu Beginn der Sechziger Jahre von der Schweiz beim Rheinpark bereitgestellten Autobahnanschluss auf österreichischer Seite mit der dortigen Rheintalautobahn durch die sogenannte S18 zu verbinden.

Das Leben unerträglich gemacht

Mit der Folge, dass alle PKW, Lastwagen und Motorräder, die im Rheintal die Grenze queren, bis heute und noch viele Jahre die genannten Gemeinden verstopfen und den dortigen Anrainern das Leben unerträglich machen. Jetzt kam ein findiger Juristenkopf auf die Idee, das vor sich hin dümpelnde Genehmigungsverfahren für die nach vielen Jahren scheinbar endlich feststehende Trassenführung der S18 zu beschleunigen. Mit Anwendung des österreichischen «Standortentwicklungsgesetzes». Was ist unverständlicherweise passiert? Das Vorarlberger Landesparlament hat diese Vorgangsweise mehrheitlich abgelehnt.

IV-Präsident Martin Ohneberg: «Diese für die gesamte Region so wichtige Neverending Story wartet schon seit 1964 und der damals errichteten Anschlussstelle in der Schweiz auf ein Happy End» Bild: kath-kirche-vorarlberg.at

Was nach Informationen des Online-Portals vol.at vor allem bei der Vorarlberger Industriellenvereinigung IV, dem Pendant zu unserem Arbeitgeberverband AGV, auf wenig Anklang gestossen ist. IV-Präsident Martin Ohneberg: «Jede Möglichkeit, für ein schnelleres Verfahren, damit die geplagte Bevölkerung und Wirtschaft durch diese hochrangige Autobahnverbindung im Rheintal entlastet werden kann, sollte entschieden verfolgt werden. Es geht dabei nicht um weniger Umweltschutz oder weniger Bevölkerungsverträglichkeit, sondern um weniger Bürokratie und eine schnellere Entscheidung. Diese für die gesamte Region so wichtige Neverending Story wartet schon seit 1964 und der damals errichteten Anschlussstelle in der Schweiz auf ein Happy End.»

Appell an die konstruktiven Kräfte

Trotz des ablehnenden Entscheids des Landesparlaments gebe Ohneberg aufgrund der hohen standortpolitischen Relevanz für Vorarlberg und der aktuellen Vorprüfungsphase zur CP-Variante die Hoffnung nicht auf, dass die Verfahrensbeschleunigung noch vor der Projekteinreichung in das UVP-Verfahren beantragt wird: «Am Ende ist es eine politische Entscheidung, ob man das will oder nicht. Unser Appell ergeht an die konstruktiven Kräfte, die sich ernsthaft für eine S18-Nachfolgelösung für die Menschen und für die Wirtschaft einsetzen.»

Gemeindepräsident Roland Wälter: «Es muss alles irgendwie Denkbare für eine schnelle Umsetzung unternommen werden!» Bild: Ulrike Huber

Roland Wälter, Gemeindepräsident der im Schweizer Rheintal von den Vorarlberger Versäumnissen am meisten betroffenen Gemeinde Diepoldsau, ist mit Martin Ohneberg auf gleicher Linie: «Es ist richtig und wichtig, dass schnellstmöglich nicht nur die S18, sondern auch eine zweite hochrangige Querverbindung im mittleren Rheintal verwirklicht werden. Ich stimme dem Industriellenvereinigungspräsident Martin Ohneberg zu einhundert Prozent zu, dass alles irgendwie Denkbare für eine schnelle Umsetzung unternommen werden muss. Man muss bei diesen für beide Seiten des Rheintals extrem wichtigen Projekten Vollgas geben und darf sich dabei nicht selbst behindern».

rheintal24/gmh/uh