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Heiden
04.06.2021
19.06.2024 14:51 Uhr

40 Jahre Frauenhaus St. Gallen – Plakatausstellung in Heiden

Bild: frauenhaus.sg
Vom 29. Oktober 2020 bis zur Finissage vom 29. September 2021 begeht das Frauenhaus St. Gallen sein 40-jähriges Bestehen. Während dieser Zeit ist die Institution, die sonst im Verborgenen arbeitet, mit verschiedenen Aktivitäten im öffentlichen Raum sichtbar. Dazu gehören u.a. eine Jubiläumswebsite sowie eine durch die Ostschweiz tourende Plakatausstellung. Vom 7. bis 28. Juni 2021 ist die Ausstellung in Heiden zu sehen.

Die Vision der Gründerinnen, das Frauenhaus eines Tages überflüssig zu machen, wurde nicht erreicht. Die Anlaufstelle bleibt so relevant wie eh und je. Die gute Nachricht: Aus der provisorischen Unterkunft, die jahrzehntelang mit fehlenden finanziellen Mitteln kämpfte, ist eine in der Ostschweiz wichtige sozial verankerte Institution entstanden. Diese bietet gewaltbetroffenen Frauen und Kindern seit nunmehr 40 Jahren Schutz, Unterkunft und Beratung.

Über häusliche Gewalt sprechen

Dass es das Frauenhaus St. Gallen seit der Gründung im Jahre 1980 immer noch gibt, ist kein Grund zum Feiern. Vielmehr nutzt das Haus das Jubiläum einmal mehr, um über häusliche Gewalt zu sprechen, auf seine Arbeit aufmerksam zu machen und in den Dialog mit der Bevölkerung zu treten. Zu diesem Zweck hat das Organisationskomitee, bestehend aus Frauenhaus-Mitarbeiterinnen und Stiftungsrätinnen, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern diverse Aktivitäten geplant und entwickelt.

Dialog mit der Bevölkerung

Im öffentlichen Raum wird das Frauenhaus mit einer Plakatausstellung sichtbar. Die Plakate zeigen Schwarz-Weiss-Portraits, die unter dem Motto «Beschützt» entstanden sind. Mit den Plakaten tourt das Frauenhaus St. Gallen durch die Ostschweiz und macht Halt in verschiedenen Städten und Gemeinden. Vom 7. bis 28. Juni 2021 sind vier Plakate auf dem Kirchplatz (Postautohaltestelle) in Heiden zu sehen.

Neue digitale Präsenz

Neben den Plakaten ist eigens für das Jubiläum eine Website entstanden. Ein Kernstück des Webauftritts ist eine Videoserie, in der acht Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen zu Wort kommen. Sie werden mit Fragen und Themen konfrontiert, die für das Frauenhaus und deren Klientinnen von Bedeutung sind, wie häusliche Gewalt, Schutz, Mut oder Gleichberechtigung. Auf der Website ist zudem die Geschichte des Frauenhauses aufbereitet. Begleitet werden sämtliche Aktivitäten während eines halben Jahres auf Instagram.

 

Frauenhaus St. Gallen

Mit viel Pionierinnengeist und einer gesellschaftskritischen Haltung wird das Frauenhaus St. Gallen

– nach Zürich und Genf – als drittes Frauenhaus in der Schweiz 1980 eröffnet. Trägerin war der

«Verein zum Schutz misshandelter Frauen», der später umbenannt wird in «Verein zum Schutz misshandelter Frauen und deren Kinder». 1982 wird die Stiftung Frauenhaus St. Gallen gegründet, die sich um die Finanzbeschaffung und Öffentlichkeitsarbeit kümmert.

Seit der Gründung fanden rund 2'800 Frauen und 2'900 Kinder Zuflucht und Schutz im Frauenhaus – unabhängig von Nationalität, Einkommen, Alter oder Religion. Beraterinnen aus den Fachgebieten Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Psychologie informieren, beraten und unterstützen die Frauen und Kinder während ihres Aufenthaltes im Frauenhaus, während des Tages und in der Nacht. Alle Mitarbeiterinnen des Frauenhauses unterstehen der Schweigepflicht. Die Adresse des Frauenhauses St. Gallen ist geheim. Das Notfalltelefon 071 250 03 45 ist sieben Tage 24 Stunden besetzt.

Offizielle Website: www.frauenhaus-stgallen.ch
Jubiläumswebsite: www.frauenhaus.sg
Instagram: frauenhaus.sg

pd/vorderland24