Der Grund für die voraussichtliche Notwendigkeit einer dritten Impfung ist die inzwischen bestätigte Tatsache, dass die Anzahl der Corona-Antikörper sowohl nach einer Genesung als auch einer Impfung relativ rasch wieder abnimmt. Zu erwarten ist aber auch, dass die eine oder andere der noch zu erwartenden Mutationen die Impfwirkung unterlaufen wird. Wie ja bei den Grippeviren bekannt, die seit vielen Jahrzehnten immer wieder mutieren, was eine jährliche Erneuerung in der Zusammensetzung des Impfstoffes erfordert.
Im Herbst zur Impfung wiedersehen
Dieser Ansicht schliesst sich auch Dr. Robert Ziegler, Allgemeinarzt in der Praxis von Dr. Benedikt Frei in Oberriet an: «Wahrscheinlich werden wir uns im Herbst wiedersehen.» Auch er sagt ganz klar, dass er erwarte, dass eine halbjährige bis jährige Auffrischungsimpfung gegen Corona kommen wird. «Das ist aber nur mein privater Schluss aus meinen Beobachtungen als Arzt und wissenschaftlich nicht fundiert.»
Das wird für diejenigen Pharmafirmen, die ihr Vakzin erfolgreich auf dem Markt positionieren konnten, auch weiterhin grosse Bestellmengen bedeuten. «Ein viele Milliarden schweres Geschäft für die Impfhersteller», sagt auch Dr. Robert Ziegler. Denn bereits jetzt haben Pfizer-BionTech und Moderna angekündigt, für den «Booster» im Herbst höhere Preise verlangen zu wollen.
Malaria und Dengue-Fieber
«Die Impfungen gegen Corona sind richtig und wichtig», so Dr. Ziegler weiter, «was dabei etwas untergeht ist die Tatsache, dass in normalen Jahren viele Tausende in Europa an der Influenza sterben, dass jedes Jahr Millionen an Malaria oder dem Dengue-Fieber oder an anderen Viruserkrankungen sterben, und dass noch mehr Menschen verhungern.» Wenn sich die Coronalage wieder normalisiert, wird man sein Augenmerk wieder verstärkt auf diese ungemütlichen Realitäten richten müssen.