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Vorarlberg
12.05.2021
12.05.2021 22:52 Uhr

Kontrollen, Kuchen und eine Festnahme

Die Vorarlberger Polizei kontrollierte an den Verkehrsverbindungen in den Bregenzerwald und ins Rheindelta
Die Vorarlberger Polizei kontrollierte an den Verkehrsverbindungen in den Bregenzerwald und ins Rheindelta Bild: t-online.de
Heute Mittwoch war Ende der Ausreisebeschränkungen aus dem Bregenzerwald und dem Rheindelta. Die Vorarlberger Polizei zog eine erste Bilanz. Mit Kuriositäten, wie gefälschten negativen Testbestätigungen.

Seit heute sind die Bregenzerwälder und die Bewohner der Rheindeltagemeinden Höchst, Fussach und Gaissau wieder »frei». Jedenfalls dürfen sie sich wieder innerhalb Vorarlbergs frei und ohne stationäre Kontrollen frei bewegen. Was einige Zeit anders war. Denn aufgrund hoher Inzidenzzahlen bei Corona war für diese beiden Gebiete eine «Ausreisetestpflicht» verhängt worden. Wer raus wollte, und sei es nur in die Nachbargemeinden wíe zum Beispiel Hard oder Lustenau, musste an einer stationären Kontrolle eine aktuelle negative Testbestätigung vorweisen können.

Grosse personelle Herausforderungen

Die Ausreisebeschränkungen stellten die Polizei in Vorarlberg vor sehr grosse personelle Herausforderungen. Rund 40 Polizisten aus allen vier Bezirken sowie der Landesverkehrsabteilung und der Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung, unterstützt von 25 Soldaten sowie von Vertretern der Gesundheitsbehörden und des Vorarlberger Verkehrsverbundes, standen täglich an den sechs über das halbe Land verteilten Kontrollpunkten im Einsatz.

So konnten sie erreichen, dass die Verkehrsstaus nicht unerträglich wurden. Die meisten Autofahrer hatten die geforderten Unterlagen griffbereit und trugen dadurch wesentlich zu einer schnelleren Abwicklung der Kontrolle bei. Die überwiegende Zahl der zeigte Verständnis für die Massnahmen. So wurden den Polizisten von den Autofahrern an den Kontrollstellen auch Kuchen und Kaffee oder sonstige Getränke als Stärkung überreicht.

Auch Einreiseverordnung kontrolliert

Die Bilanz für den Bregenzerwald: ca. 104´000 Fahrzeuge und 132´000 Personen kontrolliert, 1´126 Zurückweisungen wegen fehlender Covid-19-Tests. Dass PKWs mit ausländischen Kennzeichen auch überprüft wurden, ob die derzeit geltende österreichische Einreiseverordnung mit elektronischer Voranmeldung und Angabe des Zielorts sowie des schwerwiegenden Reisegrundes kontrolliert wurden, zeigen die 36 Zurückweisungen wegen Verstosses gegen diese Verordnung.

Die Bilanz für unsere benachbarten Freunde aus dem Rheindelta: ca. 87´200 Fahrzeuge und 131.000 Personen kontrolliert, 452 Zurückweisungen wegen fehlender Covid-19-Tests und 18 Zurückweisungen wegen Verstosses gegen die Einreiseverordnung.

Tätlich gegen die Beamten vorgegangen

Leider verliefen nicht alle Kontrollen problemlos. So weigerte sich am Kontrollpunkt auf dem Bödele ein 69-jähriger Fussgänger, den Wünschen der Beamten auf Vorweisung von Testzeugnis und Ausweis nachzukommen. Der Mann wurde aggressiv und ging tätlich gegen die Beamten vor. Er wurde vorübergehend festgenommen und an die Bezirkshauptmannschaft Bregenz und die Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt.

Und ein 35-jähriger Bregenzer wollte wohl besonders schlau sein. Er versuchte beim Kontrollpunkt Langen bei Bregenz mit einem gefälschten negativen Test, den er den Polizisten am Handy zeigte, die Ausreise aus dem Bregenzerwald zu erschleichen. Der Mann wird wegen Urkundenfälschung an die Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt werden.

gmh/uh