Aus dem Vergleich zwischen Analyse, Entwicklungstrends und Zukunftsbild wurde 2019 in den drei Bereichen Siedlung, Landschaft und Verkehr der konkrete Handlungsbedarf abgeleitet. In verschiedenen Bereichen mussten vertiefende Untersuchungen durchgeführt werden. Anhand der Ergebnisse dieser Studien konnten schliesslich 2020 die Teilstrategien und dann die Massnahmen abgeleitet werden.
Aufwertung siedlungsorientierter Hauptstrassen
Bei den Infrastrukturmassnahmen mit Antrag auf eine Teilfinanzierung durch den Schweizer Bund liegt der Fokus bei den kurzfristig realisierbaren Massnahmen im Bereich Fuss- und Veloverkehr und bei der Aufwertung der siedlungsorientierten Hauptstrassen (Lebensadern) sowie kurzfristigen ÖV-Massnahmen. Dabei gibt es zwei Schlüsselprojekte im AHorizont (2024-2028), nämlich je eine neue Fuss- und Velobrücke zwischen Au und Lustenau sowie zwischen Widnau und Diepoldsau.
Längerfristig (B- und C-Horizont) sind nebst weiteren Massnahmen zur Aufwertung der Strassenräume und des Fuss- und Veloverkehrsnetzes grössere Optimierungen im ÖV, Strassennetzergänzungen mit flankierenden Massnahmen und Verkehrsmanagementmassnahmen vorgesehen. Sie alle leisten ihren Beitrag zur Umsetzung des Zukunftsbilds.
Bei den längerfristig geplanten Strassennetzergänzungen handelt es sich um eine südliche und eine nördliche Verbindung der beiden Autobahnen. Bei der S18-Nachfolgelösung fällte die Asfinag 2020 ihren Variantenentscheid zugunsten der Ostumfahrung Lustenau (Variante CP). Auch im Mittleren Rheintal soll eine tragfähige Lösung für die Verbindung der beiden Autobahnen und eine gezielte Entlastung unserer Lebensadern erarbeitet werden. Dazu wird ein Prüfauftrag im Apgglomerationsprogramm verankert. 2020 wurden an zwei Workshops gemeinsam mit den Gemeinden im engeren Perimeter der Auftrag und das Vorgehen diskutiert.
Umfangreiche Gesuchsunterlagen
Auf annähernd 500 Seiten spiegeln sich im nun vorliegenden Gesamtbericht, dem Karten- und Massnahmenband die Studien, Workshops und Gespräche der letzten Jahre wider.
Mit dem Massnahmenband und dem Kartenband erhält das Zukunftsbild des Agglomerationsprogramms Sichtbarkeit. Es kann nun konkret aufgezeigt werden, wo welche Massnahmen geplant und wo sie zu verorten sind.
Der Prozess bis zur Konkretisierung der Massnahmen war intensiv. Er war geprägt von engagierten Diskussionen um die optimalste Lösung in Bezug auf Zweckmässigkeit, Zeitpunkt und Finanzierung der Massnahmen. Regionales Denken, Kompromissbereitschaft und Flexibilität waren von allen Beteiligten gefordert. Das nun vorliegende Ergebnis ist die gemeinsame fachliche und politische Basis für eine koordinierte regionale Entwicklung des Rheintals über den Rhein hinweg.
Der detaillierte Gesamtbericht, Kartenband und Massnahmenband sowie eine Broschüre mit einer Kurzzusammenfassung auf 8 Seiten ist auf der Website des Vereins Agglomeration Rheintal aufgeschaltet.