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Region Rheintal
07.04.2021
07.04.2021 15:13 Uhr

Agglomerationsprogramm an Exekutiven weitergegeben

Das Agglomerationsprogramm soll in die Zukunft des Tals beidseits des Alpenrheins weisen
Das Agglomerationsprogramm soll in die Zukunft des Tals beidseits des Alpenrheins weisen Bild: agglomeration-rheintal.org
Die Mitglieder des Vereins Agglomeration Rheintal haben bei ihrer digitalen Mitgliederversammlung das grenzüberschreitende Agglomerationsprogramm Rheintal an die Exekutiven freigegeben.

Die 22 Mitgliedsgemeinden beidseits des Rheins haben nun bis Ende Juni 2021 Zeit, das vorliegende Agglomerationsprogramm Rheintal (AP4 Rheintal) zu genehmigen. Anschliessend wird das Programm zur Abstimmung von Siedlung, Verkehr und Landschaft den Regierungen des Landes Vorarlberg und des Kantons St. Gallen zur Beschlussfassung vorgelegt, bevor es am 15. September 2021 beim Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) eingereicht wird.

Vier Jahre Arbeit

Diesem Meilenstein vorausgegangen ist eine gut vierjährige intensive Erarbeitungszeit. Mitte November 2016 wurde der Verein Agglomeration Rheintal gegründet mit dem Zweck, ein genehmigungsfähiges Agglomerationsprogramm beim Schweizer Bund einzureichen. Im Frühjahr 2018 genehmigten die Mitglieder das gemeinsame Zukunftsbild für die Agglomeration Rheintal. Es gibt in Bild und Wort Antworten auf das WAS und WO in den Bereichen Siedlung, Landschaft und Verkehr. Es definiert die Siedlungsentwicklung, zeigt die Elemente des künftigen Verkehrssystems auf und legt bedeutende Natur- und Landschaftsräume sowie ihre Vernetzungen fest.

Roter Faden AP4 Bild: Agglomeration Rheintal, PD

Aus dem Vergleich zwischen Analyse, Entwicklungstrends und Zukunftsbild wurde 2019 in den drei Bereichen Siedlung, Landschaft und Verkehr der konkrete Handlungsbedarf abgeleitet. In verschiedenen Bereichen mussten vertiefende Untersuchungen durchgeführt werden. Anhand der Ergebnisse dieser Studien konnten schliesslich 2020 die Teilstrategien und dann die Massnahmen abgeleitet werden.

Aufwertung siedlungsorientierter Hauptstrassen

Bei den Infrastrukturmassnahmen mit Antrag auf eine Teilfinanzierung durch den Schweizer Bund liegt der Fokus bei den kurzfristig realisierbaren Massnahmen im Bereich Fuss- und Veloverkehr und bei der Aufwertung der siedlungsorientierten Hauptstrassen (Lebensadern) sowie kurzfristigen ÖV-Massnahmen. Dabei gibt es zwei Schlüsselprojekte im AHorizont (2024-2028), nämlich je eine neue Fuss- und Velobrücke zwischen Au und Lustenau sowie zwischen Widnau und Diepoldsau.

Längerfristig (B- und C-Horizont) sind nebst weiteren Massnahmen zur Aufwertung der Strassenräume und des Fuss- und Veloverkehrsnetzes grössere Optimierungen im ÖV, Strassennetzergänzungen mit flankierenden Massnahmen und Verkehrsmanagementmassnahmen vorgesehen. Sie alle leisten ihren Beitrag zur Umsetzung des Zukunftsbilds.

Bei den längerfristig geplanten Strassennetzergänzungen handelt es sich um eine südliche und eine nördliche Verbindung der beiden Autobahnen. Bei der S18-Nachfolgelösung fällte die Asfinag 2020 ihren Variantenentscheid zugunsten der Ostumfahrung Lustenau (Variante CP). Auch im Mittleren Rheintal soll eine tragfähige Lösung für die Verbindung der beiden Autobahnen und eine gezielte Entlastung unserer Lebensadern erarbeitet werden. Dazu wird ein Prüfauftrag im Apgglomerationsprogramm verankert. 2020 wurden an zwei Workshops gemeinsam mit den Gemeinden im engeren Perimeter der Auftrag und das Vorgehen diskutiert.

Umfangreiche Gesuchsunterlagen

Auf annähernd 500 Seiten spiegeln sich im nun vorliegenden Gesamtbericht, dem Karten- und Massnahmenband die Studien, Workshops und Gespräche der letzten Jahre wider.

Mit dem Massnahmenband und dem Kartenband erhält das Zukunftsbild des Agglomerationsprogramms Sichtbarkeit. Es kann nun konkret aufgezeigt werden, wo welche Massnahmen geplant und wo sie zu verorten sind.

Der Prozess bis zur Konkretisierung der Massnahmen war intensiv. Er war geprägt von engagierten Diskussionen um die optimalste Lösung in Bezug auf Zweckmässigkeit, Zeitpunkt und Finanzierung der Massnahmen. Regionales Denken, Kompromissbereitschaft und Flexibilität waren von allen Beteiligten gefordert. Das nun vorliegende Ergebnis ist die gemeinsame fachliche und politische Basis für eine koordinierte regionale Entwicklung des Rheintals über den Rhein hinweg.

Der detaillierte Gesamtbericht, Kartenband und Massnahmenband sowie eine Broschüre mit einer Kurzzusammenfassung auf 8 Seiten ist auf der Website des Vereins Agglomeration Rheintal aufgeschaltet.

PD