Das hätten auch meine Worte sein können. Sind es aber nicht. Bild- Chefredaktor Julian Reichelt, der Mann, der das kürzlich geschrieben hat, verfasst nun keine Texte mehr. Dafür hat er ein Verfahren wegen Nötigung und Mobbing am Hals.
Wurde er ein Opfer von Merkels Zorn, weil er deren Corona-Politik als «Total-Debakel» beschrieben hatte? Auf jeden Fall ist der Chef des Blattes quasi mittels «Blattschuss» erledigt worden.
Es gefiel definitiv nicht, dass er kritisierte und mit einleuchtenden Beispielen aufzeigte, wie in Deutschland «Stehenbleiben» derzeit 50 Euro Strafe kostet, «Weglaufen» gar 150 und wie daneben sich übermässig pflichtbewusste Polizisten benehmen können.
Für noch weniger Entzückung sorgte wohl, dass Julian Reichelt monierte, wie die Politik «das sträfliche Versagen bei der Impfstoff-Beschaffung entschuldigt und schöngeredet» habe. Die Bundeskanzlerin und deren Leute offen kritisieren? Verboten! Wer von einem Regelwerk schreibt, das «noch die Vernünftigsten im Land in den Wahnsinn treibt», den gibt man in Deutschland offenbar zum Abschuss frei.
Seit einem Jahr erleben wir auch in unserem Land massive Eingriffe in unsere persönliche Freiheit. Die Grundrechte werden beschnitten, gerne mit der «Wissenschaft » begründet. Die Wissenschaft? Ich höre daraus allzu oft lebensunerfahrene und mediengeile Theoretiker.
«Wir wollen wieder ein Land sein, in dem nicht über uns regiert wird, sondern für uns», lautete Reichelts Forderung. Diese Forderung gilt auch bei uns.